Wissenswertes zum Taxon (Art, Unterart, Varietät...)


Geranium robertianum L. 1753

Geraniaceae - Storchschnabelgewächse (APG IV)
Stinkender Storchschnabel, Ruprechtskraut
Quelle: Schmeil-Fitschen 2019
Verbreitung: Europa, Türkei, Levante, Kaukasus, Iran, West-Sibirien, Zentral-Asien, China, Japan, Nordwest-Afrika, Libyen; eingebürgert in Nord-Amerika; in gemäßigt-ozeanischen Zonen heute weltweit
Verbreitungskarte Bundesamt für Naturschutz BfN
Größe: 0,15 - 0,45 m
Blütezeit: V - IX
Anmerkungen zur Zertifizierung Feldbotanik: Formenreiche Art, es wird die Kenntnis der Geranium robertianum -Artengruppe erwartet.

Kurzbeschreibung: Sommereinjährige oder einjährig überwinternde Pflanze mit aufsteigendem bis aufrechtem, verzweigtem, rot überlaufenem Spross mit einfachen, mehrzelligen Haaren und mit zahlreichen rotköpfigen, mehrzelligen Drüsenhaaren. Grundblattrosette mit gestielten Blättern, diese überwinternd und zur Blütezeit meist vertrocknet. Stängelblätter zahlreich, gestielt, mit einfachen Haaren, Drüsenhaare meist nur am Blattstiel. Blattspreite 3-8cm breit, einfach drei-, seltener fünffach gefiedert, Fiedern ein- bis zweifach fiederspaltig, Zipfel in eine Spitze auslaufend. Kelchblätter 6-8 mm lang mit 1-2,5 mm langer Spitze. Kronblätter mit ca. 5 mm langem fast weißem Nagel und circa 6 mm langer, rosaner, oft mit drei hellen Streifen versehener Platte. Ganze Pflanze unangenehm riechend.

Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei Zander 2008; Familie: Geraniaceae (Zander 2008)
Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei The Plant List (2010); Familie: Geraniaceae (APG III)
Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei The Plant List (2014), version 1.1; Familie: Geraniaceae (APG III)
Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei The Plant List (2014), version 1.1; Familie: Geraniaceae (APG IV)
Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei Zander 2008; Familie: Geraniaceae (APG IV)
Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei World Flora Online; Familie: Geraniaceae (APG IV)
Geranium robertianum L. - Accepted: Geranium robertianum L. bei World Flora Online - APG IV (Angiosperms); Familie: Geraniaceae (World Flora Online - APG IV (Angiosperms))

Blütenfarbe
pink, rosa oder violett
Samen und Keimung
1 gr. = 800 Korn
Blüten
Kronblätter 9-12 mm lang, mit gabeligen Nerven, Staubbeutel rotbraun
Schutzstatus, Rote Liste
Ungefährdet in DE und BW (*)
Lebensform
krautig, terrestrisch, einjährig
Bodenbedingungen
frische, nährstoffreiche, lockere, humose Lehmböden
Lichtbedingungen
Schatt- und Halbschattenpflanze
Lichtbedingungen (Symbole)
● - ◐
Wurzeltypus
Mull- und Moderhumuswurzler
Natürliches Vorkommen (Habitat)
krautreiche Wälder, Schluchten, Auen, an schattigen Mauern und Felsen, Schläge, unkrautige Wald- und Heckensäume, auch als Epiphyt; luftfeuchte Klimalage; Ebene bis Gebirge
Häufigkeit des Auftretens (in welcher Region?)
verbreitet
Kommentar zur Ökologie
Stickstoffreichtum zeigend, früher Heilpflanze oder Mottenkraut; formenreich
Vegetationstypus und Synökologie (Pflanzengesellschaft)
Charakterart des Epilobio-Geranietum-rob. (Alliarion), auch im Tilio-Acerion oder seltener Alno-Ulmion bzw. in gestörten Fagetalia-Ges.
Einschränkungen bzgl. Bodenbedingungen
nicht salzertragend
Status der Einbürgerung
indigen
Chemische Merkmale
Flavonoide (Rutosid, Hyperosid, Isoquercitrin, Astragalin, Spiraeosid), Gerbstoffe (Ellagitannine, Galloylglucose-Derivate), Citronensäure, Apfelsäure, Maltol, Vitamin C, Geraniin, ätherische Öle
Chemie und pharmzeutische Nutzung – kurz
oberirdische Teile: Geranii Robertiani herba
Pharmazeutische Nutzung
Die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile in der Volksheilkunde innerlich gegen Durchfall, Nieren- und Blasenentzündungen, äußerlich bei Hautausschlägen, schlecht heilenden Wunden sowie Entzündungen der Mundhöhle. Wirksamkeit außer bei Durchfall nicht belegt. In der Homöopathie als Adstringens und bei chronischen Entzündungen
Generelle Empfehlung
Empfohlen für die Bienenweide
Verwendungshinweis
in früheren Zeiten häufige Gartenpflanze, heute sollte sie bei spontanem Auftauchen geduldet werden
Nektar
mittel
Pollen
mittel
Blütenbesuchende Insekten
Wird von Stelis minuta als Nektarquelle genutzt.
Blütenbesuch durch polylektische Wildbienen
Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor), Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum), Lasioglossum leucozonium und Pförtner-Schmalbiene (Lasioglossum malachurum)
Steckbriefe Wildbienen (www.Wildbienen.info.de)
Steckbrief Andrena bicolor Steckbrief Lasioglossum calceatum

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Letzte Aktualisierung:
Taxonomische Aktualisierung: Helmut Dalitz am: 31.5.2021
Aktualisierung des Steckbriefs: Aleta Neugebauer; Gliniars Robert; Helmut Dalitz; zuletzt von: Aleta Neugebauer am: 3.12.2025 (HOH-1106082)