Wissenswertes zum Taxon (Art, Unterart, Varietät...)


Juniperus communis L. 1753

Cupressaceae - Zypressengewächse (APG IV modified (including gymnosperms))
Heide-Wacholder, Gewöhnlicher Wacholder
Quelle: Schmeil-Fitschen 2019
Verbreitung: Europa, Türkei, Kaukasus, Himalaya, West-Sibirien, Ost-Sibirien, Amur, Sachalin, Kamtschatka, Mandschurei, Korea, Japan, Marokko, Algerien, Alaska, Kanada, USA ohne Florida
Verbreitungskarte Bundesamt für Naturschutz BfN
Größe: 4 - 12 m
Blütezeit: IV - V
Anmerkungen zur Zertifizierung Feldbotanik: Formenreich, es wird die Kenntnis der Juniperus communis -Artengruppe erwartet.

Kurzbeschreibung: Immergrüner Strauch oder kleiner Baum bis 3 m Höhe, Wuchs meist säulenförmig, breit strauchig oder niederliegend

Juniperus communis L. - Accepted: Juniperus communis L. bei The Plant List (2010); Familie: Cupressaceae (APG III)
Juniperus communis L. - Accepted: Juniperus communis L. bei The Plant List (2014), version 1.1; Familie: Cupressaceae (APG III)
Juniperus communis L. - Accepted: Juniperus communis L. bei The Plant List (2014), version 1.1; Familie: Cupressaceae (APG IV modified (including gymnosperms))
Juniperus communis L. - Accepted: Juniperus communis L. bei The Plant List (2010); Familie: Cupressaceae (APG IV modified (including gymnosperms))

Blüten
Zweihäusig; selten einhäusig, Blüten werden im Herbst angelegt, weibliche Blüten dreischuppig, Pollenkörner ohne sonst typische Luftsäcke.
Lebensform
holzig, Strauch
Blätter
nadelförmig, mit oberseitigen Spaltöffnungsreihen und Wachsstreifen, scharf gespitzt, in 3-zähligen Wirteln, aromatisce duftend
Früchte
Samenschuppen verwachsen und werden fleischig, die Entwicklung zum Beerenzapfen dauert 3 Jahre
Bodenbedingungen
vorwiegend mäßig trockene oder wechselfeuchte, mild-saure, humose Ton- und Lehmböden, auch Sand oder Torf
Lichtbedingungen
sonnig
Lichtbedingungen (Symbole)
Wurzeltypus
Tiefwurzler, Pilzwurzel (arbuskuläre Mykorrhiza)
Natürliches Vorkommen (Habitat)
sonnige Magerweiden, Felsen, lichte Wälder; Ebene bis Gebirge (Gebiete mit Extensiv-Weiden)
Häufigkeit des Auftretens (in welcher Region?)
ziemlich häufig
Kommentar zur Ökologie
Zeiger ehemaliger Extensivweiden; viele Zuchtformen und exotische Arten, häufig in Gärten
Vegetationstypus und Synökologie (Pflanzengesellschaft)
mit Amelanchier im Feldgebüsch, sonst im Sekundär-Gebüsch auf Magerweiden (Mesobromion, Violion usw.), Prunetalia-Ordnungsdifferentialart, auch im Erico-'Pinion, Quercion pub., usw. zum Teil als Zeiger ehemaliger Beweidung
Empfehlung (regionalen Aspekt)
nicht an Spielplätzen; Die massive Verwendung von (Zier-)Säulenwacholder (Hecken) und bodendeckenden Arten hat mit zur Vereinheitlichung der Vorgärten in Einfamilienhausgebieten beigetragen.
Status der Einbürgerung
indigen
Chemische Merkmale
0,8 – 2,0 % Ätherisches Öl. Dieses besteht überwiegend aus Monoterpenkohlenwasserstoffen, wie alpha-Pinen, beta-Myrcen, Limonen und Sabinen. Dazu kommen der tertiäre Monoterpenalkohol Terpinen-4-ol (0,7 – 6 % des Gesamtöls) und den Sesquiterpenabkömmling beta-Caryophyllen. Etwa 30 % Invertzucker im Beerenzapfen; 3 – 5 % Gerbstoffe vom Catechintyp; geringe Mengen Flavonoide. VERARBEITUNG: Teeaufguss, Gewinnung von ätherischem Öl.
Chemie und pharmzeutische Nutzung – kurz
Juniperi pseudo-fructus (PhEur), die getrockneten Wacholderbeeren. Juniperus communis (HAB), Juniperi aetheroleum (PhEur) – Wacholderöl, Juniperi lignum – das getrocknete Holz. Ätherisches Öl wirkt harntreibend, bei Infekten der Harnwege, auch bei Verdauungsbeschwerden, Kauen der Beeren gegen unangenehmen Mundgeruch; Verwendung als Badezusatz
Pharmazeutische Nutzung
Ätherisches Öl wirkt harntreibend, bei Infekten der Harnwege, Verdauungsbeschwerden, Aufstoßen, Sodbrennen, Völlegefühl; Etwa 2,5 g zerkleinerte Beeren werden mit 150 mL siedendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten durch ein Teesieb gegeben. 1- bis 4-mal täglich. Die Anwendungsdauer sollte 4 bis 6 Wochen nicht überschreiten. Äußerlich als Badezusatz bei Rheumatismus.
Hildegard von Bingen
"Wachholderbaum"; Früchte als Tee, Tinktur; gegen Atemerkrankungen
Lebensalter
bis zu 2000 Jahre alt
Verwendungshinweis
Bauerngarten (Sadebaum, Juniperus sabina L.)
Rinde
Ringelborke

Bundesamt für Naturschutz (BfN) (1999-2001 and ongoing): Floraweb - Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands. www.floraweb.de.;

Dingermann, T. & Zündorf, I. (2013): Beschreibungen des Neuen Senckenbergischen Arzneipflanzengartens. Online: http://www.pharmazie.uni-frankfurt.de/ Neuer_Senckenbergischer_ Arzneipflanzengarten/index.html.;

Erhardt, W., Götz, E., Bödeker, N. & Seybold, S. (2008): Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer KG, Stuttgart (Hohenheim), 18. Aufl., 2103 S.;

Frenzel, B. (2006): Heilpflanzen der Äbtissin Hildegrad von Bingen (1098 - 1179 n. Chr. im Botanischen Garten der Universität Hohenheim - ein Beispiel für den langen Gang medizinischer Erfahrungen und Hoffnungen. Hildegard von Bingen - und der Hohenheimer Heilpflanzengarten (Hrsg. Fellmeth, U.);

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Umwelt und Forsten, Baden-Württemberg (Hrsg.) (1985): Pflanzenkatalog zur Verbesserung der Bienenweide und des Artenreichtums (Kurztitel: Bienenweidekatalog);

Oberdorfer, E. (2001): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Für Deutschland und angrenzende Gebiete. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 8., stark überarb. u. erg. Aufl, 1056 S. 978-3-8001-3131-0.;

The International Plant Names Index (2009). Published on the Internet http://www.ipni.org; Courtesy to IPNI, 2009. Exported from IPNI at date: 2009-09-22 20:17:51;





Letzte Aktualisierung:
Taxonomische Aktualisierung: Helmut Dalitz am: 25.1.2022
Aktualisierung des Steckbriefs: Gliniars Robert; Helmut Dalitz; Robert Gliniars; zuletzt von: Helmut Dalitz am: 9.10.2022 (HOH-1106361)