Wissenswertes zur Familie

Familie: Fabaceae (Leguminosae, Papilionaceae) Lindl. 1836

Schilder - Lokaler Name
Schmetterlingsblütengewächse
Schilder - Wissenschaftlicher Name
Fabaceae
Lokaler Name
Schmetterlingsblütengewächse
Beschreibung
Die Familie ist auch unter den Namen Leguminosae und Papilionaceae bekannt.

Die Einteilung der Familie in drei Unterfamilien bzw. die Einteilung in drei eigenständige Familien war lange umstritten. Das regelmäßige Vorkommen von Stickstoff-fixierenden Rhizobien, den zusammengesetzten Blättern mit Nebenblättern und der in allen drei Unterfamilien gleichartigen Frucht (der Hülse) rechtfertigen aber die Stellung der drei Gruppen in Unterfamilien.

Es sind Bäume, Sträucher, Stauden oder annuelle Kräuter.
Die Frucht ist eine Hülse. Die Blätter sind gefiedert, gefingert, dreizählig oder einfach.

Die drei Unterfamilien sind:
Faboideae
Mimosoideae
Caesalpinioideae

Die Verbreitung ist weltweit.
Ein- bis zweijährige, beziehungsweise ausdauernde kosmopolitische Pflanzen. Diverse Wuchsformen wie krautige Pflanzen, Bäume, Sträucher und Lianen. Sie wachsen selbstständig aufrecht, kletternd, kriechend, oder windend an anderen Pflanzen oder Gegenständen empor. Einige Arten sind Epiphyten oder besitzen xerophytische Anpassungen. Es können Pflanzen mit Dornen oder Stacheln bewehrt auftreten.
Blütenmerkmale
Blüten sind meist zwittrig, bei Mimosoideae gelegentlich auch einhäusige Arten. Die Blüten sind radiär (Mimosoideae) oder zygomorph (monosymmetrisch).
Die Blüten stehen einzeln, oder sind in Blütenständen wie Trauben, Köpfchen, Ähren, oder Rispen vereinigt. Die 5 Kelchblätter sind meist miteinander verwachsen.
Von den 5 Kronblättern stehen mindestens 3 frei, 2 sind meistens verwachsen und bilden das „Schiffchen“ (Faboideae).
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, oder Wirbeltiere wie Vögel oder Fledermäuse.
Blütenformel
K(5) C5 A10 G1 oberständig; von den 10 Staubblätter eines gelegentlich frei; bei Mimosoideae radiär-symmetrische Blüten, Faboideae und Caesalpinioideae zygomorph (monosymmetrisch)
Blattmerkmale
Die Laubblätter sind meist wechselständig, einblättrig, dreiblättrig, paarig, unpaarig, oder gefiedert . Die Nebenblätter können ausdauernd oder vergänglich sein und variieren stark in ihrer Größe und Form. Sie können zu Dornen oder Ranken umgebildet sein.
Fruchtmerkmale
Der charakteristische Fruchttyp der Fabaceae ist die Hülsenfrucht, die sich bei Reife an der Bauch- oder Rückennaht öffnet. Die Früchte enthalten ein bis hundert Samen. Es können vereinzelt Steinfrüchte, Balgfrüchte, oder auch Sammelfrüchte auftreten. Häufig enthalten die Samen nur ein kleines, oder gar reduziertes Endosperm. Die zum Wachstum notwendigen Nährstoffe sind meist in den Kotyledonen gespeichert.
Nutzen
Die Hülsenfrüchtler stellen für den Menschen seit Jahrtausenden ein wichtiges Grundnahrungsmittel aufgrund ihres hohen Gehalts an Proteinen (Soja), Ölen (Erdnuss) und Vitaminen dar. Aufgrund ihrer Symbiose mit Rhizobien tragen die Hülsenfrüchtler zur Bodenfruchtbarkeit bei und werden deshalb landwirtschaftlich gezielt in Fruchtfolgen eingesetzt.
Chemische Merkmale
Die meisten Hülsenfrüchtler gehen in ihren Wurzeln Symbiosen mit Rhizobien ein, die Luftstickstoff fixieren. Sie machen sich damit unabhängig vom Stickstoffgehalt der Böden und sind an sehr stickstoffarmen Standorten lebensfähig. Um die Nitrogenase der Bakterien vor Luftsauerstoff zu schützen, sind Hülsenfrüchtler in der Lage, sauerstoffbindendes Leghämoglobin im Wirts-Cytoplasma zu bilden. Durch die erhöhte Stickstofffixierung ist es den Fabaceae möglich, eine Vielzahl von Alkaloiden, nicht proteinogenen Aminosäuren, Proteasen und anderen Peptiden zur Abwehr zu synthetisieren. Die Samen enthalten häufig große Mengen an Proteinen und Ölen.

Verbreitungskarten

(online von http://www.mobot.org/MOBOT/research/APweb/ . Dort zitiert wie unter jedem Diagramm vermerkt):
Unterfamilie Mimosoideae (Fabaceae)

map: from Vester 1940; Maslin et al. 2003
Unterfamilie Faboideae (Fabaceae)

map: from Vester 1940; Meusel et al. 1965; Hultén 1971
Cercidoideae

map: from Meusel et al. (1965), Sales and Hedge (1996) and Trop. Afr. Fl. Pl. Ecol. Distr. 3 (2008)
Swartzieae

map: from Cowan 1967; Kirkbride & Wiersema 1997