Der Ursprung des Landesarboretums geht ins 18. Jahrhundert zurück.
In den Jahren 1776 bis 1793 wurde unter Herzog Carl Eugen von Württemberg begonnen, ein 21 ha großes Gelände südwestlich des Hohenheimer Schlosses in einen Englischen Landschaftspark umzuwandeln. Ausgestattet mit etwa 60 Gebäuden und Monumenten diente er zunächst dem Herzog und seiner damaligen Favoritin Franziska von Leutrum, spätere Reichsgräfin von Hohenheim, zum Aufenthalt in Mußestunden oder bei Festlichkeiten.
Zwei besondere Gärten wurden innerhalb des Landschaftsgartens angelegt: Ein "Garten worin alle württembergischen Pflanzen befindlich sind" und ein "Amerikanischer Garten" mit einem Bestand an nordamerikanischen Gehölzen.
Bereits 1783 zählte die botanische Sammlung 1200 Gehölzarten incl. Varietäten und Formen, damals die reichste und vollständigste Sammlung von ausländischen Bäumen und Sträuchern in Deutschland.
Nach dem Tod von Herzog Karl Eugen im Jahr 1793 wurde die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die Gebäude nach und nach abgetragen und eine neue Nutzung des Gartens schob sich in den Vordergrund: Der größte Teil des Naturgartens wurde zur "exotischen Landesbaumschule" umgewandelt. Neben der Prüfung fremdländischer Gehölze für die heimische Forstwirtschaft und der Anzucht von Jungpflanzen für die herzoglichen Anlagen diente der Garten bald schon den botanischen Studien der Hohenheimer Studenten.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Garten durch Gebietsverluste stark eingeengt, in den Jahren 1930/31 wurde die Baumschule abgeräumt und der Garten wieder dem ursprünglichen Zustand angenähert.
Auch in Zeiten veränderter Nutzung wurde der alte Baumbestand aus der Anfangszeit nicht angetastet, sodass heute noch einzelne imposante Gehölzexemplare, gepflanzt in den Gründungsjahren, zu bestaunen sind.
Im Jahr 1953 wurde der sogenannte Exotische Garten zum Landesarboretum von Baden- Württemberg erhoben. Es wurde später Teil der Versuchsstation für Gartenbau an der Universität Hohenheim. Seit 2011 gehört das Landesarboretum zur Einrichtung Hohenheimer Gärten.
Das Gesamtbild des Landesarboretums wird geprägt durch den alten Baumbestand, der zum Teil noch aus der Zeit der ersten Anlage erhalten ist. Besonders zu erwähnen sind eine Platane sowie mehrere Tulpenbäume, die im Jahr 1779 gepflanzt wurden. Ein Kleingehölzgarten, eine Stauden- sowie eine Rhododendronanlage runden das Bild des aus zahlreichen kostbaren Raritäten bestehenden Sortiments an Gehölzen ab.
Das Spielhaus im exotischen Garten, eines der 3 noch bestehenden Bauwerke aus der Gründerzeit beherbergt das Museum zur Geschichte Hohenheims, das noch detaillierter über die Entstehungsgeschichte des Gartens Auskunft gibt.
Weitere Informationen finden Sie unter https://gaerten.uni-hohenheim.de/landesarboretum