An der Wirkungsweise von Plumbagin wird intensiv geforscht, insbesondere in der Krebsforschung. Plumbagin soll übermäßiges Wachstum von Krebszellen hemmen, sowie deren Apoptose induzieren können.
Lokaler Name
Sonnentaugewächse
Beschreibung
Ausdauernde, manchmal einjährige, krautige Pflanzen, insektivore Pflanzen. Aquatisch oder terrestrisch, mit oder ohne Wurzeln (Aldrovanda). Rhizome oder Knollen können vorhanden sein. Bodendeckend, aufrecht wachsend oder kletternd. Hydrophyten, Helophyten oder Mesophyten.
Verbreitung
Verbreitung auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Größte Vielfalt in Australien, Südamerika und Südafrika. Verbreitung durch Vögel.
Blütenmerkmale
Blüten einzeln oder in zymösen Blütenständen, zwittrig. Doppeltes Perianth, die Blütenhülle ist deutlich in Krone und Kelch differenziert. Blüten sind insektenbestäubt und lang gestielt. Blütenfarbe i.d.R. weiß oder violett, selten orange/rot.
Kelch: 4-5 Kelchblätter, leicht verwachsen oder frei, selten 8
Krone: 4-5 freie Kronblätter, selten 12
Androeceum: 4-5, selten 10-20 fertile Staubblätter, können verwachsen sein
Gynoeceum: Fruchtknoten 3-5 teilig und oberständig, synkarp mit 1 oder 3-5 freien oder teilweise verwachsenen Griffeln, häufig zweilappige Narbe
Blütenformel
*K4-5(-8) C4-5(-12) A(4-)5/(10-)20 G3(-5)
Bemerkungen zur Systematik
Ordnung: Caryophyllales (Nelkenartige)
Ca. 200 Arten in 3 Gattungen:
– Aldrovanda L. (monotypisch)
– Dionaea J.Ellis (monotypisch)
– Drosera L.
Anfangs wurden alle insektivoren Pflanzen in einer Familie zusammengefasst. Allerdings führten intensivere morphologische und molekulare Analysen zu dem Schluss, dass Insektivorie mehrmals unabhängig voneinander entstanden ist. Früher wurde z.B. die Gattung Taublatt (Drosophyllum) den Droseraceae zugeordnet, mittlerweile gilt sie jedoch als eigene Familie der Taublattgewächse (Drosophyllaceae).
Blattmerkmale
Blattrand ganzrandig, kann aber mit langen Tentakeln oder Randborsten versehen sein. Sehr vielgestaltige Blattform. Die Blätter können als Rosette, wechselständig oder in Quirlen (Aldrovanda) angeordnet sein und sind zu Fallen umfunktioniert. Hier unterscheidet man zwischen Klapp- (Aldrovanda, Dionaea) und Klebefallen (Drosera).
Klebefallen: Die Blätter sind mit tentakelartigen Drüsentrichomen übersät. Am Ende jedes Trichoms wird ein Tropfen einer dickflüssigen, klebrigen Flüssigkeit sekretiert. Die Tropfen erinnern an Tautropfen, daher der Name „Sonnentau“. Diese süßliche Substanz dient dem Anlocken und Fangen von Insekten. Die Insekten können sich bei Kontakt mit der klebrigen Flüssigkeit meist nicht mehr befreien. Bewegt sich das Insekt weiterhin, werden weitere Tentakel in der Umgebung stimuliert, woraufhin sie sich in Richtung Beute bewegen. Manche Arten können die Blätter zusammenfalten und die Beute so nahezu vollständig umhüllen. Zur Verdauung sekretieren die Drüsen verschiedene Enzyme, die das Insekt zersetzen und die darin enthaltenen Nährstoffe lösen. Die Nährstoffe werden schließlich von den Drüsen auf der Blattoberfläche absorbiert. Nach der Verdauung nehmen die Tentakel wieder ihre Ausgangsposition ein, übrig bleibt die Chitinhülle der Beute.
Klappfallen (Bsp. Venusfliegenfalle): Die Fangblätter haben einen stark verbreiterten Blattstiel. Die muschelförmige Blattspreite ist mit kammartigen Randborsten versehen. Im Inneren der Falle befinden sich auf jeder Seite drei Fühlborsten, die als „Auslöser“ fungieren. Werden innerhalb von ca. 20 Sekunden mindestens zwei solcher Borsten stimuliert, löst das den schlagartigen Schließmechanismus aus. Die zwei Flügel der Falle sind im Ruhezustand nach innen gewölbt, die Falle schließt sich, indem die Flügel sich nach außen wölben. Die Stellung verändert sich also von konkav zu konvex.
Die kammartigen Blattränder verschränken sich ineinander und bilden so eine Art Käfig. Bewegt sich das gefangene Insekt weiter, führt das dazu, dass sich die Falle noch stärker verschließt.
Zur Verdauung werden Enzyme im Blattinneren sekretiert, die das Insekt zersetzen. Dieser nährstoffreiche Saft wird dann von der Pflanze absorbiert. Nach etwa einer Woche öffnet sich die Falle und entlässt das übrig gebliebene Exoskelett des verdauten Insekts. Die Falle ist nun bereit für die nächste Beute.
Nebenblätter
Meist vorhanden
Fruchtmerkmale
Kapselfrucht mit sehr vielen, kleinen Samen
Drüsen
„Nektardrüsen“ scheiden klebriges, süßes Sekret zum Anlocken und Fangen der Beute aus. Drüsen können lang gestielt sein. Spezielle Verdauungsdrüsen sekretieren zersetzende Enzyme, um die Beute aufzulösen und sie zu absorbieren.
Behaarung
Drüsige Behaarung. Blattstiel, Blätter und Kelchblätter können fein behaart sein. Bei Klappfallen sind außerdem die Tasthaare zum Auslösen der Falle wichtig.
Geruch
Das klebrige Sekret zum Anlocken und Fangen der Beute schmeckt süßlich.
Nutzen
Einige Arten sind sehr beliebte Zier- bzw. Zimmerpflanzen, am bekanntesten ist hier wohl die Venusfliegenfalle.
Es lassen sich jedoch auch einige Drosera-Arten als Zimmerpflanze kultivieren.
Sonnentau wirkt krampf- und schleimlösend. In der Naturheilkunde und Homöopathie wird er deshalb bei Erkrankungen der Atemwege wie z.B. Reizhusten und Asthma eingesetzt. In Präparaten wird er oft mit anderen Heilkräutern kombiniert (z.B. Thymian). Man findet Sonnentau in Teemischungen, Hustentropfen und Globuli. Die enthaltenen Proanthocyanidine sollen eine starke antioxidative Wirkung haben und so vor freien Radikalen schützen. Außerdem wird ihnen eine blutverdünnende, blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
In der Naturheilkunde wurde früher vor allem der rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia L.) verwendet. Die auch in Deutschland vorkommende Art ist u.a. wegen ihrer intensiven Nutzung heute stark bedroht. Sie steht zumindest in Zentraleuropa unter Naturschutz und darf nicht mehr gesammelt werden! Als Alternative dient oft eine Sonnentau-Art aus Madagaskar, die ähnliche Inhaltsstoffe aufweist. Leider wird diese Art dort ebenfalls stark übernutzt.