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Was blüht uns im Dezember?

Die Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica Greene)

Viele Nadelbäume stechen im Winter besonders hervor. Als immergrüne Gehölze wurden sie schon seit der Antike mit Lebenskraft, ewiger Treue und Unsterblichkeit assoziiert.

Um die Weihnachtszeit ist die Arizona-Zypresse von allen Nadelbaumarten die schönste Zier mit dem höchsten Marktwert. In Teilen der USA, Israel oder der Dominikanischen Republik nutzt man sie darum auch als Weihnachtsbaum.

Gattung, Varietät, Vorkommen & Resistenz
Die Gattung Cupressus stammt aus der Familie der Zypressengewächse und umfasst zwischen 15 und 20 Arten. Die Arizona-Zypresse wurde erstmals vom US-Botaniker und Theologen Edward Lee Greene (1843 – 1915) beschrieben.

Die Arizona-Zypresse umfasst fünf Varietäten, die aus dem Südwesten der USA und dem Nordwesten Mexikos stammen. Sie wächst in kleinen Populationen an Nordhängen, in Schluchten, am Grunde von Canyons und auf Flussbänken zwischen 750 und 2700 Meter. Hier besiedelt sie Granit- und Kalkverwitterungsböden und hat hohe Lichtansprüche.

Trockenheit und Hitze, aber auch Temperaturen bis -17 °C und Spätfröste übersteht sie problemlos. In Europa ist sie seit 1822 als eleganter Zierbaum geschätzt. Oft wird sie von einem Pilz-Erreger, dem Zypressenkrebs Seiridium cardinale, und der Lausart Cinara cupressi befallen.

Schnellwachsende Bäume mit einer pyramidenförmiger Krone
Die schnellwachsenden Bäume mit den Pfahlwurzeln werden 5 bis 30 Meter hoch, und der Stamm kann einen Durchmesser bis zu einem Meter erreichen. Ihre Borke ist grau und blättert in feinen Streifen ab, darunter kommt eine kirschrote Farbe zum Vorschein.

Die Äste sind lang, ausladend und stehen vertikal ab. Oft wirkt die Krone konisch bis pyramidenförmig.

Die immergrünen Zweige sind im Querschnitt quadratisch. An diesen befinden sich 2 bis 5 Millimeter lange, blaugrün bereifte Schuppenblätter. Diese zeigen auf ihrer Oberseite weiße Harzflocken und duften nach Zerreiben wie Grapefruit.

Blütenzapfen mit bis zu 120 Samen
Die Blütenzapfen erscheinen von Dezember bis Februar, sind einhäusig und getrenntgeschlechtlich. Die zahlreichen, männlichen Zapfen sind 8 bis 10 Millimeter lang, gelb und stehen einzeln am Triebende.

Die Samenzapfen wachsen ebenfalls terminal und färben sich ab Juni/Juli von grün zu blaugrau. Sie reifen innerhalb von 2 Jahren, sind kugelig, bis 2,5 Zentimeter breit und mit 6 bis 8 Schuppen versehen.

Sie bleiben mehrere Jahre am Baum hängen, bevor sie sich öffnen, oft bis ein Feuer den Mutterbaum abtötet. Jeder Zapfen enthält 90 bis 120 dunkelbraune, 4 bis 5 Millimeter lange Samen.

Ein Schmuckbaum für die Weihnachts-Dekoration
Wirtschaftlich hat die Arizona-Zypresse kein Gewicht. Ihr Kernholz ist gelblich, der Splint rötlich, die Qualität eher schlecht. In Europa dienen die Schmuckbäume der Landschaftsgestaltung, als Heckengehölz und dem Erosionsschutz in Bergregionen.

Es existieren einige Zuchtformen wie die beliebte ‚Pyramidalis’, mit aufrechten Zweigenden und bläulichen, weißgefleckten Schuppenblättern. Das Erscheinungsbild der Arizona-Zypresse ist elegant. Im Sommer wirkt der eisblaue Farbton ihrer Belaubung erfrischend kühl, im Winter sind die blaugrünen Zweige zum Basteln und Dekorieren in der Adventszeit äußerst beliebt.

R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 11.12.2015


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