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Was blüht uns Anfang Oktober?

Die Libanon-Eiche - Quercus libani Olivier

Die Hohenheimer Libanon-Eiche am Eingang des Exotischen Gartens gegenüber dem Wirtshaus Garbe ist laut der Website der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft http://www.ddg-web.de die größte ihrer Art. Sie ist 42 Jahre alt, 17 m hoch und ca. 2,70 m im Umfang damit der "Rekord-Baum" oder international "Champion Tree" in Deutschland (Stand Oktober 2016).

Sonst wächst die Libanon-Eiche in Trockenwäldern oder Steppen des östlichen Mittelmeerraums bis nach West-Asien. Sie ist trockentolerant und bis -20 °C frosthart. In botanischen Sammlungen ist sie selten zu finden. http://www.ddg-web.de

Dekorative Blätter, Blütenkätzchen und Blüten
Die sommergrüne Libanon-Eiche wird ein bis zu 20 m hoher, offenkroniger Baum. Charakteristisch ist die tief längsgefurchte, dunkelgraue Rinde im Alter. Wie für Eichen typisch besitzen sie ein Pfahlwurzelsystem. Die dekorativen Blätter sind 5-15 cm lang, länglich-lanzettlich und gezähnt in einer Grannenspitze endend. Ihre Herbstfärbung ist gelb-bräunlich.

Im April entwickeln sich gelbe, männliche Blütenkätzchen und windbestäubte, weibliche Blüten getrennt auf demselben Baum. Ab September reifen die 2-3,5 cm langen und ebenso dicken Eicheln, die zu zwei Drittel von einem Becher, der sogenannten Cupula, bedeckt sind, jeweils zu einzeln oder zu zweit heran. Die Samen sollten feucht und kühl gelagert werden. Wenn sie austrocken, verlieren sie die Lebensfähigkeit.

Eicheln liefern Soßenbinder und Kaffeeersatz
Das Holz ist sehr hart und widersteht Insekten sowie Pilzen. Es wird als dauerhaftes Bau- und Konstruktionsholz verwendet. Die Gerbstoffe, hauptsächlich Tannine, besitzen eine adstringierende Wirkung und finden auch in der Medizin bei chronischen Hautleiden und Diarrhoe Anwendung.

Als gemahlenes Pulver wurden die Eicheln zum Verdicken von Soßen und als Beigabe zum Brotteig eingesetzt. Aus den Eicheln wurde durch Rösten ein Kaffeesurrogat hergestellt.

Der französische Arzt und Zoologe Guillaume Antoine Olivier (1756-1814) beschrieb die Art 1801. Seine Insektensammlung aus Klein-Asien und Persien ist heute im Museum National d’Histoire Naturelle in Paris ausgestellt.

R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner , veröffentlicht am: 17.10.2016


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