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Was blüht uns Anfang Juni?

Das Amerikanische Gelbholz – Cladrastis kentukea (Dum. Cours.) Rudd.

Sichtachsen sind ein beeindruckendes Element in der Gestaltung von Gärten. So kann man am Spielhaus durch das mit chinesischem Blauregen umpflanzte Spalier den Blick über die Staudenterrasse und die Wiese in die Ferne schweifen lassen.

Hierbei fällt einem dann sofort ein solitär stehender Baum ins Auge: das Amerikanische Gelbholz. Im Sommer zieren es die 25-30 cm langen, weißen, duftenden Blütentrauben, im Herbst ist es die wunderschöne, leuchtende rot-gelb-goldene Färbung der Blätter, die den Betrachter ergreift.

Eine Seltenheit aus Nordamerika
Die Heimatgebiete des seltenen Amerikanischen Gelbholzes, Cladrastis kentukea (Syn.: C. lutea), sind Kentucky, Tennessee und North Carolina im Nordosten der USA. Neben der amerikanischen Art gibt es vier weitere Arten in Ost-Asien.

Der sommergrüne, 10 bis 15 Meter hohe Baum besitzt eine rundliche Krone. Die glatte und attraktive Rinde reagiert wie die Rinde unserer heimischen Rotbuche empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung.

Die bis 30 cm langen Blätter sind – wie bei Leguminosen üblich – wechselständig und unpaarig gefiedert. Von Juni bis August erscheinen Trauben mit Schmetterlingsblüten, die an die verwandte Robinie oder den Blauregen erinnern.

Alle 2-3 Jahre gibt es starke Blühereignisse. Nach Bestäubung durch Insekten reifen 6 bis 10 cm lange, ledrige Hülsen mit je 2 bis 6 eingeschnürten Samen im Oktober heran.

The Yellow Wood – beliebt in Industrie und Parkanlagen
Das Amerikanische Gelbholz oder englisch ‚Yellow wood’ wird aufgrund der Gelbfärbung des Holzes so genannt. Es wird für Spezialmöbel, Gewehrschäfte und dekorative Drechselarbeiten verwendet. Auch lässt sich ein gelber Textilfarbstoff daraus gewinnen.

Das oft mehrstämmige Amerikanische Gelbholz bevorzugt kalkhaltige, frische, tiefgründige Böden und verträgt Schatten. Da das Holz des Baumes ziemlich brüchig ist, sind windgeschützte Lagen vorteilhaft. Rückschnitte sollten im Sommer erfolgen, denn im Winter oder Frühling führt dies zu starken Blutungen.

Ansonsten braucht das Ziergehölz wenig Pflege und konkurriert durch seine tiefen Wurzeln nicht mit benachbarten Pflanzen. In Europa gewinnt das Amerikanische Gelbholz zunehmend als Straßen- und Parkbaum an Bedeutung, auch weil keine Probleme mit Krankheiten oder Insekten bekannt sind.

R. Gliniars, R. Bäßler & A. M. Steiner, veröffentlicht am: 10.6.2014


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