Logo der Hohenheimer GärtenStammbaum der Gefäßpflanzen

Stammbaum der Gefäßpflanzen


Unterreich (Subregnum) der Landpflanzen. Zu den Landpflanzen gehören 2 Gruppen: die Moospflanzen (Bryobiotina) und die Gefäßpflanzen (Pteridobiotina).

Innerhalb der Gefäßpflanzen (Pteridobiotina) werden die 3 Gruppen Lycophytes (Bärlapppflanzen), mit kleinen ursprünglichen Blättern (Microphyllen) und nur einer Blattader, die Monilophytes (Farnpflanzen) mit größeren Blättern und komplexer Blattaderung und die Spermatophytes (Samenpflanzen) unterschieden. Die Samenpflanzen bilden im Gegenstaz zu den beiden anderen Gruppen Samen aus, während Lycophytes und Monilophytes Sporenpflanzen sind.

Mit verschieden großen Sporen (heterospor): die weiblichen Sporen (Megasporen) verbleiben im Megasporangium (=Nucellus), das von einer zusätzlichen sterilen Hülle (=Integument) umgeben ist. Bildung von Samen: Der Same wird mit einer zusätzlichen Hülle, der Samenschale (=Testa) ausgestattet und enthält Nährgewebe (=Endosperm) und den Embryo. Vor ca.370 Mill. Jahren entstanden; ursprünglich Holzpflanzen;

Holzpflanzen; nur ein Integument als Hülle um die Samenanlage; keine doppelte Befruchtung; kein Einschluss der Samenanlagen in Fruchtblätter (=Nacktsamer)

scheinbar unverzweigter Stamm, die Stammspitze ist stark konisch und weist ein primäres Dickenwachstum auf; Blätter gefiedert, schraubig angeordnet (Blattschopf); Pflanzen diözisch (=zweihäusig, d.h. es gibt männliche und weibliche Pflanzen); männliche Blüten mit vielen schraubig angeordneten, schuppenförmigen Mikrosporophyllen (Staubblättern), an der Unterseite 5-1000 Pollensäcke; weibliche Blüten mit schraubig angeordneten Makrosporophyllen ("Fruchtblätter").

Aus dieser Ordnung nur eine Familie, Gattung und Art als einziger lebender Vertreter, ein lebendes Fossil; Baum mit Lang- und Kurztrieben, Blätter mit ganz charakteristischer zweigabeliger (dichotomer) Aderung; VA-Mykorrhiza vorhanden;

meist Holzpflanzen mit charakteristischem Leitbündel (Eustele); Blätter ursprünglich meist groß, einfach, persistierend und ganzrandig; Blüten ursprünglich stets mit Blütenhülle (Perianth/Perigon), unverwachsen (außer bei Aristolochia), Staubblätter (Stamina) ursprünglich mit einem flächigen Aufbau, später dann häufig mit einem fädigem Filament; Fruchtknoten (Gynoceum) ursprünglich meist mit unverwachsenen Fruchtblättern (chorikarp, ohne echten Griffel), ohne intrastaminalen Diskus; Siebröhren und Geleitzellen gehen aus einer Mutterzelle hervor; Staubblätter mit zwei lateralen Pollensackpaaren; 3-kerniger männlicher Gametophyt; Einschluss der Samenanlagen in geschlossene Fruchtblätter mit Narbe; doppelte Befruchtung; Bildung eines sekundären Endosperms; mit Ölzellen

Organisationsstufe mit 3 Ordnungen. Diese mit ursprünglichen Merkmalen: unverwachsene Blütenhülle, oftmals kleine, einfach aufgebaute Blüten; Laubblätter ohne Nebenblätter, Ölzellen mit ätherischen Ölen kommen vor (außer bei den Amborellales)

ursprünglichste Gruppe der Angiospermen. Immergrüne Holzpflanzen (Strächer bzw. kleine Bäume) mit zwittrigen oder zweihäusigen Blüten; die Leitbündel haben noch keine Tracheen (die für die meisten Angiospermen charakteristischen, in Längsrichtung durchbrochenen Wasserleitgefäße); ätherische Öle in Ölzellen fehlen; Blüten sind sehr klein und mit schraubiger Anordnung der Blütenorgane; Akkumulation von Aluminium; nur Amborella trichopoda

krautige Wasserpflanzen mit Rhizom, aber ohne Kambium (kein sekundäres Dickenwachstum!); Aerenchym (parenchymatisches "Luftgewebe") oft vorhanden; Blütenhülle 4-12, Staubblätter (Androceum) 3-∞, Samen operkulat (öffnet mit Deckelchen), Perisperm (vom Nucellus gebildetes Nährgewebe im Samen), freie Fruchtblätter (bei Cabombaceae). Schleime, Alkaloide (keine Benzylisochinoline) vorhanden

Holzpflanzen (oft Lianen); gegenständige Blätter, große eingeschlechtliche oder zwittrige Blüten; Blütenhülle > 10, A ∞, Gynoceum ca 9; Knoten unilakunär (eine Lücke im Achsenleitbündel); 2 Blattleitbündel; Ölzellen, aromatische Terpenoide vorhanden

Immergrüne, aromatisch duftende Pflanzen (oft Sträucher oder kleine Bäume) mit weichem Holz und kleinen Blüten, meist ohne Blütenblätter; Blütenhülle 0-3, kelchblattartig; Androceum 1-5, Gynoceum 1; Blätter gegenständig; Knoten verdickt; Sesquiterpene;

meist Holzpflanzen mit Eustele; Blätter meist groß, einfach, persistierend und ganzrandig; Blüten mit Perianth (unterschieden in Kelch und Krone) / Perigon (gleichartige Blütenblätter), unverwachsen (außer bei Aristolochia), Stamina häufig ein fädiges Filament, Pollenkörner monokolpat; Gynoceum meist chorikarp (freie Fruchblätter, ohne echten Griffel), ohne intrastaminalen Diskus; Ölzellen

Blätter häufig gegenständig; Blüten oft mit deutlichem Blütenbecher (Hyanthium), oft Staminodien, oft klappig öffnende Antheren; Fruchblätter (Karpelle) mit nur einer Samenanlage; Embryo groß:

meist krautige Pflanzen; Verzweigungen sympodial; Blätter parallelnervig, ganzrandig, drüsenlos; sekundäre Homorhizie (Hauptwurzel ist nicht ausgebildet); Ataktostele (zerstreute Leitbündel); Blütenhülle 3-zählig; 1 Keimblatt; Pollen monocolpat (einfurchig);

Sumpfpflanzen; Inflorescens ein Kolben (Spadix) mit einem auffälligen Tragblatt (Spatha); Blattachsel mit schleimsezernierenden Schüppchen; Samenanlagen atrop, mit Perisperm und zellulärem Endosperm; Idioblasten mit ätherischen Ölen

Sumpf- und Wasserpflanzen mit Rhizomen; Mehrzahl der Araceae aber terrestrisch oder epiphytisch; der Blütenbau ist 3-zählig und weitgehend mit freien Fruchtblättern; Gynoceum chorikarp, häufig laminale Plazentation; Endosperm helobial; Embryo groß und Chlorophyll-haltig; keine Mycorrhiza; Hydrophylie; Blattachseln mit schleimsezernierenden Schüppchen; Oxalate

häufig Kletterpflanzen; z.T. Leitbündel ringförmig angeordnet (!), z.T. mit Kambium; Blätter oft netznervig; Blüten mit Drüsenhaaren; Alkaloide und Steroidsaponine

Holzpflanzen (Schopfbäume); Blüten in Kolben, 4-zählig (außer bei Pandanaceae)

Geophyten (Zwiebeln, Rhizome, Knollen) oder Kletterer; Blätter elliptisch; Blütenstände (Infloreszenzen) terminal; Blütenhülle doppelt, unverwachsen, aus gleichgestalteten Perigonblättern; Nektarien an Tepalen; vielsamig; Samenschale (Testa) zellulär; Fruktane im Stengel; Chelidonsäure; Steroidsaponine

Ausdauernde krautige, selten verholzende Pflanzen; anomales sekundäres Dickenwachstum; auch Sukkulenten vorhanden; Blütenblätter ungefleckt; Tendenz zu zygomorphen (einsymmetrischen) Blüten (z.B. Orchidaceae); Endosperm helobial; Septalnektarien; Chelidonsäure;

Saprophyten; Sprossleitbündel ringförmig (!) angeordnet; Blüten reduziert; Septalnektarien; Balgfrucht;

Organisationsstufe mit teils abgeleiteten Merkmalen; Tendenz zur Reduktion der Blüten in z.B. Poales, Zingiberales; UV-fluoriszierende Zellwandverbindungen; Kieselsäure in Blättern

monopodiale Holzpflanzen (starkes primäres Dickenwachstum!) durch großes Apikalmeristem; Blätter unecht gefiedert oder tief gespalten; reduplikativ-plikativ; Fiederschopfbäume; Infloreszenz mit Spatha, 1 atrope Samenanlage pro Fruchtblatt; Epikutikularwachse stäbchenförmig; Alkaloide

Kräuter; Blätter oft grasartig mit silikathaltiger Epidermis; meist ohne Mycorrhiza; Blüten unscheinbar, oft reduziert (Spelzen, ohne Nektarien); oft anemophil (windbetäubt)

Oftmals ausdauernde Kräuter mit unregelmäßigen Blüten in Thyrsen aus gestauchten Wickeln; wenige fertile Staubblätter; keine Mycorrhiza; Phenylalenone

großblättrige Stauden mit Scheinstamm (Rhizom vorhanden); Blüten komplex monosymmetrisch, mit Septalnektraien, Androceum häufig stark differenziert oder reduziert; Gynoceum unterständig; Samen meist mit Arillus; Kieselsäure

krautige, untergetaucht lebende Wasserpflanzen; keine ätherischen Öle; Tracheen fehlen; einhäusige Pflanzen; Blütenhülle 9-10, Androceum ∞, Gynoceum 1; Hydrophilie; Delphinin als Inhaltsstoff;

zweikeimblättrig; Pollen dreifurchig (tricolpat); Blütenhülle oft 5-zählig; Blütenorgane oft noch schraubig angeordnet; Eustele

meist Kräuter, Blätter häufig geteilt, Blütenhülle schraubig, einfach bis doppelt oder fehlend; Gynoceum chorikarp/parakarp; oberständig; Benzylisochinolinalkaloide

meist Holzpflanzen; Blütenhülle häufig ein 4-zähliges Perigon; Androceum epipetal mit apikalen Konnektivauswüchsen

Holzpflanzen; eingeschlechtlich, zweihäusig; Blätter immergrün und ganzrandig; Stomata cyclocytisch (kreisförmig, Ranunculaceen-Typ); Blüten klein und oft reduziert; Pregnan-Pseudoalkaloide

Organisationsstufe der Tendenz zu einer doppelten Blütenhülle (Kelch und Krone verschieden); 5-zählig; Pollenkörner meist tricolpat (dreifurchig); Ellagsäure vorhanden

Sehr unterschiedliche Gruppe: Gunneraceae sind Riesenstauden, Myrothamnaceae dagegen Auferstehungspflanzen in Trockengebieten; eingeschlechtlich, diözisch; Blätter gezähnt; Sekundärnervatur fächerartig (flabellat); Blütenperianth klein bis fehlend; Ellagsäure

Holzpflanzen; Sekundärblattnerven enden in Blattzähnen; Blütenkelch 5-∞, persistierend; Androceum ∞, zentrifugal vermehrt, Gynoceum meist wenig verwachsen; Samen oft mit Arillus; Frucht häufig an Bauch- und Rückennaht öffnend

Kräuter und Sträucher, z.T. kleine Bäume; Blätter einfach bis paarig gefiedert, gegenständig bis spiralig; mit Nebenblättern; kein Endosperm; harzig, Lignane/Neolignane, Harman-Alkaloide

Kräuter und Bäume; Blätter häufig geteilt mit Gelenkpolster (Schlafbewegung); Blüten radiärsymmetrisch mit 5 oder einem Vielfachen von 5 Staubblättern; Fruchtknoten oberständig; Kronblätter frei; Schleimzellen, Oxalate

Blätter meist einfach; mit Nebenblättern; Blüten klein, Gynoceum oft 3-zählig; 3-5 Staubblätter; Nektarium vorhanden; ebenso ein intrastaminaler Diskus; Samen oft mit Arillus (orange-rot);

Kräuter, Sträucher, Bäume; Blätter meist einfach (außer Rosaceae), mit Nebenblättern; Blattränder gezähnt, Kelch mit klappiger Anordnung (valvat), frei und persistierend, oft mit freiem Hypanthium; Karpelle mit einer Samenanlage; Stigma trocken; Dihydroflavonole, Isoflavonoide

Kräuter, Sträucher und Bäume; Blätter einfach bis zusammengesetzt, mit Nebenblättern; "Schmetterlingsblüte" mit 5 Kelch- und 5 Kronblättern, zygomorph; 1 Fruchtblatt, meist 10 Staubblätter; Frucht eine Hülse; Symbiose mit Knöllchenbakterien; Alkaloide, Lectine (Fabaceae)

Bäume; Blätter ungeteilt; mit gezähntem Rand, Blüten klein, eingeschlechtlich, windblütig, deshalb Blütenhülle reduziert oder fehlend; Blütenstand Thyrse, Ähren oder Kätzchen; Frucht meist eine Nuss; Ektomycorrhiza; Tannine, Ellagsäure, Dihydroflavonole

Meist Kräuter; Blätter meist wechselständig oder spiralig; Blattnerven 2. Ordnung handförmig verlaufend; Blüten häufig eingeschlechtlich; Fruchtknoten oft unterständig; Placentation parietal; Griffel frei

Kräuter bis Bäume; Blätter gegenständig, mit Leim- oder Drüsenzotten (Kolleteren) und häufig mit Nebenblättern; Blüten meist 4-zählig; Blütenkelch klappig (valvat), persistierend an den Früchten, Androceum in Knospe eingebogen, Gynoceum oft oberständig und verwachsen mit Hypanthium; zahlreiche Samenanlagen; Rinde schuppig; Flavonole, Myricetin

Kräuter bis Bäume; Blätter gezähnt, häufig mit Drüsenzähnen; Nektarien außerhalb des Androceums (am Filament); 2 Staublattkreise (äußerer direkt vor den Kronblättern, innerer auf Lücke); Kelch an den Früchten persistierend; Samenschale wird von äußeren Integument gebildet; Stengel mit Gelenkpolster (Pulvini); ätherische Öle, Ellagsäure

Holzpflanzen; Blätter gezähnt; doppeltes Perianth; Androceum vermehrt; Hypanthium mit Diskusnektarium

meist Holzpflanzen, Silikat enthaltend; Blätter wechselständig oder spiralig, unpaarig gefiedert, meist keine Nebenblätter; Blüten 5-zählig, radiärsymmetrisch, mit intrastaminalem Diskus; doppelt so viele Staubblätter wie Kronblätter; ätherische Öle, Myricetin

Bäume; Blätter mit gezähntem Rand; kleine Blüten, kurzes Hypanthium; Zahl der Staubblätter wie Kelchblätter; 2 Fruchtblätter

Kräuter bis Bäume; Blätter spiralig; Nebenblätter klein oder fehlend; Blüten oft 4-zählig, oft genagelte Kronblätter, Androceum oft vermehrt, Gynoceum unterständig (oft mit Gynophor); Infloreszenz racemös; Myrosin-Zellen, Glucosinolate (Senfölglykoside), wenig Oxalat Akkumulation

Sehr kleine Gruppe von Holzpflanzen, Blattstomata cyclocytisch (kreisförmig); Blattstielleitbündel im Ring angeordnet; Blüten z.T. funktionell eingeschlechtlich

meist krautige Pflanzen, meist stark und rauh behaart; Blätter spiralig angeordnet; Blüten in endständiger Infloreszenz (oft charakteristisch "aufgerollt", Wickel); Kelchblätter frei, Krone verwachsen; Pyrrolizidinalkaloide

Kräuter, Sträucher und Bäume; Blätter gegenständig mit Drüsenzotten am Blattansatz innen; Knospenlage gedreht (kontort); Blüten 5-zählig und tetracyclisch, hypogyn; Narbe mehr oder weniger sitzend; Indolalkaloide, Iridoide

meist Holzpflanzen, aber auch krautige Pflanzen; Blüten in endständiger Infloreszenz, Kelch verwachsen und an der Frucht verbleibend; ätherische Öle, Myricetin

Holzpflanzen (außer Apiaceae); Blätter wechselständig, bei Apiaceae geteilt; Blattrand gezähnt oder gelappt; Infloreszenz überwiegend Dolden; Pflanzen diözisch; Blüten klein, Krone frei; Staubblätter frei; Stein- oder Spaltfrucht (bei Apiaceae eine Doppelspaltfrucht mit Caropphor); Umbelliferose, Iridoide

Holzpflanzen; Blätter kreuzgegenständig, gesägter Blattrand; Nebenblätter sehr klein; Blüten radiär; Kelch nicht verwachsen; Frucht eine Steinfrucht mit großer Flächennarbe; Iridoide ?

überwiegend krautige Pflanzen, seltener Sträucher oder Bäume; Blätter wechselständig oder spiralig; Blüten radiärsymmetrisch oder zygomorph; Kronblätter verwachsen, selten frei; Antheren an der Basis miteinander verwachsen, aber nicht mit der Krone; Gynoceum synkarp (2 Fruchtblätter); sehr langer Griffel; Inulin, Ellagsäure, Sesquiterpene, Secoiridoide

Kräuter, Stauden, Sträucher, Bäume; Korkkambium tief sitzend; Blätter gegenständig; oft basal verwachsen, Blattrand gezähnt mit Drüsen; Kelch persistierend; Secoiridoide