Besondere Pflanzen in den Hohenheimer Gärten
Was blüht uns Anfang Mai?
Der Wild-Apfel, der Baum des Jahres 2013
Im Jahr 2013 steht eine besonders schöne, aber bis auf den Blütezeitraum unscheinbare und seltene Wildobstbaumart im Mittelpunkt: der Wild-Apfel oder Malus sylvestris Mill. (Mill. = Kürzel für den Erstbeschreiber Philip Miller, 1691 - 1771, Vorsteher des Apothekergartens in Chelsea, London).
Wie blüht der Wild-Apfel?
Ab einem Alter von etwa 10 Jahren beginnt der Wild-Apfel zu blühen. Nach dem Laubaustrieb blüht er im April bis Mai 8 - 10 Tage lang und bildet rosarote und aufgeblüht strahlend weiße Apfelblüten. Die im September bis Oktober reifenden, 2,0 - 3,5 cm dicken, gelbgrünen Früchte sind nahezu rund.
Wissenswertes über den Wild-Apfel
Zwar kennt jeder den Apfelbaum, den Wild-Apfel kennen aber wohl nur die wenigsten, denn er gehört mit ca. 5500 reinerbigen Exemplaren in Deutschland zu den seltensten Baumarten. So sind selbst für das Gen-Erhaltungsprogramm Baden-Würrtembergs für 2013 nur etwa 1000 Sämlinge des Wild-Apfels für Neupflanzungen verfügbar.
Anders als bei Wild- und Kultur-Birne stammt der Kultur-Apfel nicht vom Wild-Apfel ab und unterscheidet sich von diesem unter anderem in Fruchtgröße und Behaarung der Blätter und Blüten.
Bedeutung hatten die Wild-Apfelfrüchte als Nahrungsmittel in der Jungsteinzeit bei Pfahlbauern und Bandkeramikern (5500 - 2200 v. Chr.) und wiederum im Mittelalter als Viehfutter in den lichten Hutewäldern.
Jedoch sind die Früchte für uns ungenießbar hart, da sie aus rund 50% Kerngehäuse bestehen, daher auch der Name "Holz-Apfel". Erst gedörrt oder gekocht werden sie essbar und schmecken aromatisch herb. Unter Kennern jedoch gelten die Früchte des Wild-Apfels aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehaltes als Naturapotheke: so kann man nach Trocknen Tee gegen Erkältungen, Fieber und Durchfall herstellen.
Wo findet man den Wild-Apfel in der Natur?
Der lichtbedürftige Wild-Apfel wächst an Waldrändern, in lichten Auenwäldern, in lockeren Bauminseln, in schützenden Hecken, an sonnigen, felsigen Abhängen und selbst auf Steinriegeln. Er verträgt Trockenheit und Feuchte sowie Kälte bis unter -25 °C und ist nicht krankheitsanfällig.R. Gliniars & A.M. Steiner, veröffentlicht am: 9.5.2013
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