Besondere Pflanzen in den Hohenheimer Gärten
Was blüht uns Anfang August ?
Schlafbaum - Albizia julibrissin Durazz.
Bei den zuletzt hochsommerlichen Temperaturen fühlte sich der ein oder andere sicher ein bisschen wie in tropischen Gefilden. Passend dazu blüht derzeit wunderschön der Schlafbaum,
Albizia julibrissin, ein Vertreter aus der Gattung der sonst eher aus den Tropen und Subtropen bekannten Schirmakazien.
Der Schlafbaum besitzt ein natürliches Verbreitungsgebiet von Persien bis Japan, wird aber schon länger im Mittelmeerraum und in den südlichen USA als Schmuckbaum angepflanzt. Viele Jahre fand der Schlafbaum dort eine erhebliche Verbreitung als leicht zu kultivierendes, schnellwachsendes Ziergehölz in Garten und Landschaft. Allerdings hat diese nachgelassen, denn die Art verwildert und kann invasiv werden. Zudem leidet sie aufgrund eines Pilzes mancherorts extrem an der sogenannten Fusarium-Welke.
Gattungsname stammt von Adligem aus Florenz
Die Gattung
Albizia zählt zu den Mimosengewächsen und ist ein Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Der Gattungsname
Albizia bezieht sich auf Filippo degli Albizzi, einen Adligen aus Florenz, der die Pflanze im 18.Jahrhundert als erster nach Europa brachte.
Der sommergrüne Schlafbaum kann maximal eine Höhe von 15 Metern erreichen. Er bildet gewöhnlich eine breit ausladende, flach gewölbte Krone aus. Wie die meisten echten Akazien hat auch dieser Baum doppelt-gefiederte Blätter feinster, filigraner Textur mit etwa 20-30 Fiederblättchen-Paaren. Charakteristisch ist das Zusammenklappen gegenüberstehender Fiederblättchen bei Dunkelheit, Trockenheit oder Regen, welches auch als „Schlafstellung“ bezeichnet wird.
Die attraktiven Blüten sind hellrosa, kugelige Köpfchen mit einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern und blühen von Juli bis in den September hinein. Die rosa Blütenfarbe wird vom oberen Teil der zahlreichen, 2,5 bis vier Zentimetern langen Staubblätter bestimmt, die an der Basis verwachsen sind. Darauf verweist auch der Artname julibrissin, welcher sich vom persischen gul-i abrischam herleiten lässt und übersetzt soviel wie Seidenflocke oder Seidenblüte bedeutet.
Die gelblichbraunen, bis 15 Zentimeter langen Hülsen reifen im September bis November des Blütejahres und enthalten etwa acht bis zwölf Samen. Zur erneuten Anzucht müssen die hartschaligen Samen durch Anritzen oder Eintauchen in Schwefelsäure vorbehandelt werden.
Bäume stehen kältegeschützt
Jungbäume sind noch recht frostempfindlich mit dem Alter nimmt die Frosthärte bis zu einem Temperaturminimum von -15 °C zu. Die Individuen in Hohenheim stehen daher auch etwas kältegeschützt, in anderen Teilen Deutschlands sind sie zum Teil nur im Kübel zu betrachten. Die Bäume sind recht kurzlebig, älteste Individuen werden etwa 50 Jahre alt. Ansonsten ist der Schlafbaum anspruchslos, insbesondere auch was Trockenheit angeht.R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 5.8.2013
Einige Bildimpressionen