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Was blüht uns Anfang Juni?

Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera L.)

Wissenswertes über den Tulpenbaum
Der Tulpenbaum gehört zur Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae). Er wird oft über 300 Jahre alt. Die auffällig geformten Laubblätter wirken an der Spitze wie abgeschnitten und färben sich im Herbst leuchtend gelb.

Die Gattung hat heute nur noch zwei Arten, den seltenen Chinesischen Tulpenbaum und den bekannten und weit verbreiteten Amerikanischen Tulpenbaum, der auch Gelbpappel genannt wird.

Außerhalb Chinas wird praktisch nur der Amerikanische Tulpenbaum angepflanzt, und der Chinesische Tulpenbaum ist selbst in Arboreten höchst selten zu finden.

Im Exotischen Garten befinden sich sechs Exemplare des Amerikanischen Tulpenbaums aus der Zeit Herzog Carl Eugens (Pflanzjahre 1779 und 1789), auch im Schlosspark befinden sich zwei mächtige Exemplare. Daneben gibt es im Exotischen Garten zwei Exemplare des Chinesischen Tulpenbaumes.

Natürliches Verbreitungsgebiet
Während der Eiszeiten starben die Arten in Europa aus. So war das chinesische Verbreitungsgebiet vom amerikanischen ca. 10 bis 16 Millionen Jahre lang getrennt und es entwickelten sich die beiden heute voneinander unterscheidbaren Arten.

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Amerikanischen Tulpenbaums ist das östliche Nordamerika. Dort wird er bis zu 60 Meter hoch und zählt damit zu den größten Laubbäumen Nordamerikas. In unseren Breiten werden 35 Meter erreicht. Er gedeiht auf humosen, durchlässigen Böden, ist frosthart und blüht ab einem Alter von etwa 20 Jahren von Ende Mai bis Anfang Juni.

Der Chinesische Tulpenbaum kommt in Mittel- und Südchina sowie im angrenzenden, nördlichen Vietnam in Höhenlagen von 900 - 1000 (bis 1500) m vor.

Wegen seiner Raschwüchsigkeit wurde der Chinesische Tulpenbaum als „Olympischer Baum“ ausgewählt und war die einzige Baumart, die bei der Olympiade 2008 in China an Straßen und Plätzen gepflanzt wurde. Er wird nicht so groß wie der amerikanische Verwandte, besitzt zudem kleinere Blüten und wunderschöne, größere Blätter.

Der Tulpenbaum als Honig- und Holzlieferant
Der Amerikanische Tulpenbaum besitzt einen sehr hohen Zierwert und ist eine der Haupthonigpflanzen mit pro Baum je nach Alter etwa 2-3 kg Honig. Er wächst schnell, bildet oft lange, astfreie Stämme und ist ein wertvoller Nutzholzlieferant. Durch seine weiche, ebenmäßige Faser hat das englisch Whitewood genannte, dauerhafte Holz eine einheitliche Struktur und eignet sich hervorragend zur maschinellen Verarbeitung. Zudem enthält es Luft und ist dadurch leicht und isolierend, zugleich aber relativ stabil und hart. Im Innenausbau, dem Möbel- und Orgelbau, im Bootsbau und für Schindelverkleidungen findet es Verwendung.

Alle Teile der Pflanze sind für den Menschen giftig. Das Holz enthält die Alkaloide Glaucin und Liriodenin, in der Rinde finden sich digitaloide Substanzen (Tulipiferin) und die Blätter bilden saponinartige und cyanogene Stoffe.

R. Bäßler, R. Gliniars, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 7.6.2013


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