Besondere Pflanzen in den Hohenheimer Gärten
Was blüht uns Anfang Juli?
Calycanthus floridus L. – Der Echte Gewürzstrauch
Der Echte Gewürzstrauch ist besonders für Duft- und Aromagärten geeignet, denn die Blätter und die Rinde duften nach Nelke und die magnolienähnlichen Blüten in den Abendstunden typisch würzig.
Er ist im Südosten der USA beheimatet. Hier besiedelt er sonnige bis halbschattige Standorte auf sandigen bis lehmigen, durchlässigen Böden.
Spiralig angeordnete Blütenblätter und Futterquelle für Käfer
Der Gewürzstrauch wird bis zu 3 m hoch und 2 m breit. Die großen, ovalen Blätter sind frisch grün und glänzen. Die 4-5 cm großen Blüten sind dunkelrot gefärbt, stehen nach oben und duften angenehm. Sie besitzen ursprüngliche Merkmale.
So sind die Blütenhüllen nicht in Kelch und Krone unterteilt; die Blütenblätter sind spiralig angeordnet und vergrößern sich von innen nach außen; Staub- und Fruchtblätter sind zahlreich.
Die Staubblätter sind im Inneren der Blüte zu sterilen Staminodien umgewandelt. Staminodien und echte Staubblätter besitzen eine drüsig-fleischige Spitze, die Käfern als Futterquelle dient. Die Früchte sind 5-7 cm lange, einsamige Nüsschen, die zu einer feigenartigen Sammelfrucht zusammengeschlossen sind.
Schön, robust und anspruchslos
Der Gewürzstrauch eignet sich in Parks und Gärten als Solitärpflanze und als Hintergrundbepflanzung in Kombination mit Sommerstauden. In große Töpfe oder Kübel gepflanzt, verschönert er die Terrasse oder die Sitzecke im Garten.
Dank seiner robusten Eigenschaften ist er leicht zu kultivieren. Er stellt wenig Pflegeansprüche und ist vielseitig verwendbar. Ein Rückschnitt ist nur alle 2 bis 3 Jahre erforderlich, alljährliches Auslichten erhält allerdings die Vitalität.
Medizin, Gewürz und Gift
Die Rinde wurde von den Indianern als traditionelle Medizin und Zimtersatz genutzt. Allerdings sind alle Teile des Strauchs aufgrund von Alkaloiden leicht giftig.
Der Gattungsname bezieht sich auf den fließenden Übergang zwischen Kelch- und Blütenblätter: ‚calyx‘ = Blütenkelch; ‚anthos‘ = Blüte. Der Artname 'floridus' bedeutet blütenreich.R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner
, veröffentlicht am: 8.7.2016
Einige Bildimpressionen