Wissenswertes zum Taxon (Art, Unterart, Varietät...)


Epilobium angustifolium L. 1753

Onagraceae - Nachtkerzengewächse (APG IV)
Schmalblättriges Weidenröschen, Wald-Weidenröschen
Taxonkonzept: The Plant List (2014), version 1.1
Verbreitung: Europa, Türkei, Syrien, Iran, Sibirien, Amur, Sachalin, Kamschatka, Korea, Himalaya, Mongolei, Japan, China, Marokko, Alaska, Kanada, USA ohne South Carolina
Verbreitungskarte Bundesamt für Naturschutz BfN
Größe: 0,05 - 1,5 (m)
Blütezeit: VI - VIII
Kurzbeschreibung: Bis 1,8 m hoher Hemikryptophyt mit unverzweigtem oder nur im oberen Bereich verzweigtem, stumpfkantigem Stängel der nur im Blütenstandsbereich angedrückt behaart ist. Die lineal-lanzettlichen Blätter sind wechselständig angeordnet und unterseits etwas blaugrün. Der Blütenstand ist deutlichabgesetzt, nur untere Blüten stehen in den Achseln großer Laubblätter. Kronblätter purpurn bis rotlila, bis 15 mm lang. Griffel gebogen mit vier Narbenästen, am Grund zottig behaart. Wächst in mehr oder weniger dichten Herden an lichtreichen Stellen.

Epilobium angustifolium L. - Accepted: Epilobium angustifolium L. bei Zander 2008; Familie: Onagraceae (Zander 2008)
Epilobium angustifolium L. - Accepted: Epilobium angustifolium L. bei The Plant List (2010); Familie: Onagraceae (APG III)
Epilobium angustifolium L. - Accepted: Epilobium angustifolium L. bei The Plant List (2014), version 1.1; Familie: Onagraceae (APG III)
Epilobium angustifolium L. - Accepted: Epilobium angustifolium L. bei The Plant List (2010); Familie: Onagraceae (APG IV)
Epilobium angustifolium L. - Accepted: Epilobium angustifolium L. bei BfN Checklist Flora DE; Familie: Onagraceae (APG IV)
Epilobium angustifolium L. - Accepted: Epilobium angustifolium L. bei World Flora Online - APG IV (Angiosperms); Familie: Onagraceae (World Flora Online - APG IV (Angiosperms))

Blütenfarbe
pink, rosa
Samen und Keimung
winzig, aber trotzdem langlebig mit langem Haarschopf
Blüten
Vormännliche Scheibenblumen, in langer, aufrechter Traube. In Hochlagen schließlich vorweiblich werdend. Auffällig langer, unterständiger Fruchtknoten, schwach dorsiventral. Aufblühfolge von unten nach oben und deshalb Fremdbestäubung gesichert. Kronblätter kurz genagelt, purpurrot, verkehrt eiförmig
Schutzstatus, Rote Liste
Ungefährdet in DE und BW (*)
Lebensform
krautig, terrestrisch, ausdauernd (Staude)
Blätter
wechselständig, schmal lanzettlich, unterseits blaugrün mit hervortretenden Seitennerven, am Rand zuweilen zurückgerollt, 1-2,5 cm breit
Früchte
Dünne, lange fachspaltige Kapseln, Schirmchenflieger, Flugweiten bis zu 10 km, auch Wasserhafter, Pro Pflanze 100.000 Samen
Bodenbedingungen
frische, nährstoffreiche, vorzugsweise kalkarme, humose oder rohe Lehmböden
Lichtbedingungen
Halblicht- bis Volllichtpflanze, Lichtkeimer
Lichtbedingungen (Symbole)
Wurzeltypus
tiefwurzelnd
Sukzessiontypus
Pionierpflanze, Bodenbereiter und Bodenfestiger
Natürliches Vorkommen (Habitat)
Kahlschlag-Fluren, Waldverlichtungen, Waldwege, auch Schuttplätze oder Staudenfluren, Ufer oder an der Waldgrenze, Ebene bis Gebirge
Häufigkeit des Auftretens (in welcher Region?)
häufig
Kommentar zur Ökologie
nitrifizierend, ausgesprochenen Stickstoffreichtum zeigend, Störzeiger, Humuszehrer, Bienenweide
Vegetationstypus und Synökologie (Pflanzengesellschaft)
Epilobietea angustifolii-Klassencharakterart, optimal im Senecioni-Epilobietum, auch in Betulo-Adenostyletea-Ges., Ver. Epilobion angustifolii
Natürliche Vermehrung (auch vegetativ)
weit kriechend, Wurzelsprosse
Einschränkungen bzgl. Bodenbedingungen
nicht salzertragend
Status der Einbürgerung
indigen, Status nach BfN: I = etablierte Indigene und Archäobiota
Chemische Merkmale
Flavonoide wie Myricetin, Quercetin, Kämpferol sowie die entsprechenden Glykoside; Ellagitannine, Leukoanthocyane, Gerbstoffe, polyphenolische Verbindungen: Gallotannin Oennothein B, Lectine, Sterole, Triterpensäuren (u.a. Oleanolsäure, Ursolsäure sowie deren Derivate)
Chemie und pharmzeutische Nutzung – kurz
Epilobii herba – Weidenröschenkraut zur Blütezeit gesammelt; Epilobium-angustifolium-Wurzel
Pharmazeutische Nutzung
Auszüge wirken entzündunghemmend wegen der Flavonoide, in der Volksheilkunde als reizlinderndes Mittel bei Magen-Darm-Erkrankungen. Anwendung von Weidenröschentee innerlich bei Miktionsbeschwerden infolge einer benignen Prostatahyperplasie, klinische Wirkung wahrscheinlich. In der Volksheilkunde bei Magen- und Darmentzündungen sowie Schleimhautläsionen. Für die Verwendung der Wurzel liegen keine hinreichenden Studien vor.
Generelle Empfehlung
Empfohlen für die Bienenweide
Biotoptyp
Naturgärten
Verwendungshinweis
Staude für gärtnerische Verwendung
Zielgruppe
Haus- und Kleingärtner; Imker
Zielgruppe Abkürzung
H, I
Nektar
gut bis sehr gut
Pollen
mittel bis gut
Blütenbesuchende Insekten
Wird von Sphecodes gibbus, Stelis signata, Coelioxys aurolimbata, Coelioxys conoidea, Coelioxys elongata, Coelioxys lanceolata, Coelioxys mandibularis, Nomada fabriciana und Schmuckbiene (Epeoloides coecutiens) als Nektarquelle genutzt.
Blütenbesuch durch oligolektische Wildbienen
Weidenröschen-Blattschneiderbiene (Megachile lapponica). Hauptpollenquelle der Weidenröschen-Blattschneiderbiene
Blütenbesuch durch polylektische Wildbienen
Hylaeus variegatus, Megachile circumcincta, Megachile maritima und Garten-Blattschniederbiene (Megachile willughbiella)
Pflanzen nutzbar für Wildbienen
Blätter werden von Blattschneider- und Mörtelbienen (Megachile spp.) zur Konstruktion der Bruthöhlen benutzt.
Steckbriefe Wildbienen (www.Wildbienen.info.de)
Steckbrief Coelioxys aurolimbata Steckbrief Epeoloides coecutiens Steckbrief Megachile circumcincta Steckbrief Megachile willughbiella Steckbrief Nomada fabriciana
Spross
Stumpfkantig, im Blütenstandsbereich angedrückt behaart

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Geschlecht Standort Akzessions-Nr. Pflanzjahr Spende IPEN Lat. Long.
Gerbstoffe MArz-4155 XX-0-HOH-MArz-4155 48,70918218 9,21173218


Letzte Aktualisierung:
Taxonomische Aktualisierung: Database method am: 24.3.2020
Aktualisierung des Steckbriefs: Aleta Neugebauer; Gliniars Robert; Helmut Dalitz; imported by Helmut Dalitz; zuletzt von: Aleta Neugebauer am: 2.12.2025

In der untenstehenden Liste der Pflanzen in den Gärten sind bei vielen Gehölzen Koordinaten vermerkt. In diesen Fällen zeigen die Punkte in der Karte die Standorte der Pflanzen an.
Sind keine Koordinaten vermerkt, zeigt der jeweilige Punkt die Mittelkoordinaten der Parzelle in den Gärten an.