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Bedeutung der Bienen für Mensch und Natur - Optimale Bedingungen für Honigbienen -



Ein einzelnes Bienenvolk beherbergt im Winter einige Tausend, im Sommer einige Zehntausend Individuen. Das Wintervolk wächst während des Frühjahres zum Sommervolk heran, das dann die Vorräte für den kommenden Winter sammelt. Bei einem täglichen Futterverbrauch im Winterhalbjahr von ca. 150 Gramm werden mindestens 30 kg Honig Wintervorrat gebraucht. Dazu sind ca. 300 Millionen Blütenbesuche notwendig. Rechnet man hierzu noch den Honigverzehr während der Vegetationsperiode und den jährlichen Pollenbedarf von 20 - 30 kg, erhöht sich der Futterbedarf, aber auch die daraus resultierende Bestäubungsleistung der Honigbienen beträchtlich.

(Foto: Büro Maichle-Schmitt)


Während der Imker auf die Haupttrachten in der zweiten Frühlings- und ersten Sommerhälfte durch geschickte Standortwahl oder Wanderung noch gut reagieren kann, finden die Bienen im zeitigen Frühjahr und insbesondere ab der zweiten Sommerhälfte nur spärliche Futterquellen vor. Eine fehlende Nektartracht kann der Imker zumindest teilweise durch Zucker ersetzen, obwohl sich ein noch so geringer Nektareintrag besser auf die Entwicklung des Bienenvolkes auswirkt als einige Liter Zuckerwasser.

Blumenreiche Wiese unter alten Obstbäumen (Foto: Dalitz)


Der enorme Pollenbedarf für die notwendige Verfünffachung der Bienenzahl des Wintervolkes kann nicht durch Zufütterung ersetzt werden. Die während des Spätsommers aufwachsende Brut entwickelt sich zu Winterbienen, die bis ins Frühjahr hinein leben müssen, damit das Volk die kalte Jahreszeit überdauert. Für die Winterbienen ist entscheidend, dass sie möglichst viel Pollen sammeln und konsumieren können. Aber gerade in der zweiten Sommerhälfte fehlt es häufig an Pollenspendern. Pollen stärkt die Abwehrkräfte des Bienenvolkes. Pollenmangel muss deshalb als Stressfaktor für die Bienen gewertet werden, der bei Hinzutreten weiterer Stressoren fatale Folgen haben kann.

Alte Obstbäume und extensive Bewirtschaftung bieten gute Bedingungen für die Bienenweide (Foto: Dalitz)


Honigbienen benötigen aber nicht nur eine artenreiche, blühende Pflanzenwelt. Die zur überwinterung notwendigen großen Nektarmengen, die auch die Honigernte des Imkers bilden, kommen nur zustande, wenn eine große Zahl identischer, nektarreicher Blüten gleichzeitig blüht und beflogen werden kann. Dies können Löwenzahnwiesen oder Rapsäcker, aber auch blühende Obst-, Wald- und Alleebäume sein. Manchmal haben die Bienen lediglich wenige schöne Tage Zeit, um ihren Jahresvorrat anzulegen. Davor und danach leben sie oft nur "von der Hand in den Mund".

Eine weitere wichtige Nahrungsquelle ist der Honigtau. Er wird durch Pflanzenläuse erzeugt, die Pflanzensaft aus der Pflanze saugen, das für sie wichtige Eiweiß ausfiltern und den überschüssigen Pflanzensaft ausscheiden. Der überwiegend aus Zucker und Wasser bestehende Honigtau dient vielen Insekten als überlebenswichtige Nahrungsquelle.