Da sich auf einmal intensiviertem Grünland nur äußerst schwer wieder Artenreichtum erzielen lässt, ist die Erhaltung arten- und blütenreicher Grünlandflächen von großer Bedeutung. Möglich ist dies durch Grünlandnutzung mit „abgestufter Intensität“. So können z.B. Milchviehbetriebe in ökonomisch sinnvoller Weise 15 bis 20 % ihrer Grünlandfläche extensiv nutzen, wenn die Aufwüchse in der Jungvieh- und Trockensteherfütterung verwertet werden. Zur Förderung von Blütenpflanzen im Grünland sollte weder zu früh noch zu spät gemäht werden. Der optimale Schnittzeitpunkt für blütenreiche Heuwiesen liegt, je nach Naturraum, bei Anfang bis Ende Juni.
Artenreiche Blumenwiese (Foto: Büro Maichle-Schmitt)
Hohe Düngergaben, vor allem von Stickstoff, fördern Gräser und führen zu blütenarmem Grünland. Geringe Gaben von Stallmist (bis zu 100 dt/ha) oder PK-Dünger (bis zu 35 kg P2O5 und 120 kg K2O pro ha) alle 2 bis 3 Jahre können Kräuter und Leguminosen und damit das Blütenangebot fördern.
Nicht alle blütenreichen Flächen eines Gebietes sollten gleichzeitig gemäht werden. Eine gestaffelte Mahd trägt dazu bei, dass blütenbesuchenden Insekten durchgängig eine Nahrungsquelle zur Verfügung steht. Auf Weideflächen kann nach einzelnen Weidegängen auf die Nachmahd verzichtet werden, wenn kein gravierendes Unkrautproblem (z.B. mit Jakobskreuzkraut) vorliegt oder ein spezielles Pflegeregime, z.B. in Natura 2000-Gebieten, einzuhalten ist. In den Geilstellen bzw. an den Mistplätzen wachsende Blütenpflanzen stehen so den Blütenbestäubern weiter zur Verfügung.