Zur Neuanpflanzung einer Streuobstwiese steht ein breites Spektrum von Sorten, die sich insbesondere für den Anbau auf Hochstämmen eignen, zur Verfügung. Allein in Baden-Württemberg existieren schätzungsweise bis zu 3000 unterschiedliche Obstsorten.
Bei der Sortenwahl sollte neben den Ansprüchen an den Geschmack und die Lagerdauer der Früchte vor allem auch der Standort mit seinen Besonderheiten Berücksichtigung finden. Das Nahrungsangebot für Insekten lässt sich hinsichtlich der Baumblüte noch weiter optimieren, da nicht alle Sorten zur gleichen Zeit blühen. Werden früh und spät blühende Sorten gemischt angepflanzt und finden neben Apfelbäumen auch andere Obstarten wie Zwetschge oder Birne Berücksichtigung, so kann sich die Baumblüte über einen Zeitraum von nahezu zwei Monaten erstrecken (siehe Abbildung 28).
Weit häufiger als durch eine Neuanlage wird man sich jedoch mit einer bereits bestehenden Streuobstwiese befassen. Durch einen regelmäßigen Schnitt der Bäume können die Ertragsfähigkeit und damit auch eine reiche Blüte erhalten bleiben. Gleichzeitig soll mit dem Baumschnitt die Ausbildung einer gut belichteten Krone und eines stabilen Astgerüsts erzielt werden. Es können mehr voll ausgereifte Früchte heranwachsen und der Baum ist in der Lage, auch einmal eine „Superernte“ zu tragen, ohne dass diese gleich zu massiven Schäden durch abbrechende Äste führt. Sollten einzelne Bäume dennoch wegen Überalterung ausfallen, so können durch Ersatzpflanzungen die entstandenen Lücken nach Möglichkeit bald wieder geschlossen werden.
Abbildung 1: Durch geschickte Sorten- und Artenwahl kann sich die Blüte von Streuobstbeständen über nahezu zwei Monate erstrecken.