Der Virginische Schneeflockenstrauch (Chionanthus virginicus L.)
Sind das etwa Schneeflocken? Im Mai? Auf den ersten Blick ähneln die zahlreichen Blüten des Schneeflockenstrauchs tatsächlich der weißen, winterlichen Pracht. Und genau das macht ihn zu einem sehr beliebten Ziergehölz. Doch der leicht zu pflegende Strauch ist nicht nur schön anzusehen: er ist auch in der amerikanischen Medizin sehr bekannt.
Purpurne Steinfrüchte mit weißpudriger Schicht
Die Gattung Chionanthus (griechisch chion = Schnee und anthos = Blüte) aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) umfasst weltweit über 80, meist tropische Arten. Lediglich zwei Vertreter überleben die Winter in den gemäßigten Breiten: der aus Ostasien stammende Chinesische und der nordostamerikanische, Virginische Schneeflockenstrauch.
Der Virginische Schneeflockenstrauch ist ein mehrstämmiger Strauch mit einer schlanken, rundlichen Krone bei Wuchshöhen bis 10 Metern und einem flachen Wurzelsystem. Das sommergrüne Schmuckgehölz besitzt gegenständige, länglich-eiförmige, dunkelgrüne Blätter, die sich im Herbst hellgelb färben.
Die von Mai bis Juli erscheinenden Blüten sind vierzählig, zwittrig und bilden 10 bis 20 Zentimeter lange, überhängende, attraktive Rispen. Sie duften, werden von Insekten bestäubt und reifen zu dunkelpurpurnen Steinfrüchten, die manchmal von einer weißpudrigen Wachsschicht bedeckt sind.
Ein prachtvolles Gehölz ohne viel Aufwand
Als prachtvolles Solitärgehölz bevorzugt der Schneeflockenstrauch einen sonnigen bis absonnigen, geschützten Standort auf nährstoffreichen, tiefgründigen, lehmigen Böden. In den USA ist er sehr stadtklimafest und rauchhart. Er ist bis -16°C winterhart.
Am besten zur Geltung kommen die Sträucher vor einer dunkleren Gehölzkulisse. Ein Befall von Krankheiten und Schädlingen ist nicht bekannt, Schnittmaßnahmen fallen nicht an.
Leber, Galle, Augen und Diabetes: Medizin aus der Chionanthusrinde
Eine Aussaat der Samen wird nur selten vorgenommen, da die Keimungsrate gering ist und ausgewachsene Pflanzen nur schlecht blühen. Gerne veredelt man den Schneeflockenstrauch als Okulation auf kräftigen Sämlingen der Manna-Esche (Fraxinus ornus).
Neben dem Wert als Zierpflanze sind auch medizinische Nutzungen, insbesondere in der amerikanischen Medizin und Homöopathie bekannt. Die Chionanthusrinde ist ein gutes Leber- und Gallenmittel, das u.a. bei Hepatitis und durch Leberleiden bedingte Kopfschmerzen eingesetzt wird. Auch gegen Diabetes und Augenschmerzen hilft das Heilmittel, das aus der Wurzelrinde gewonnen wird.
R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 27.5.2015
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