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Was blüht uns Ende Februar?

Die Schneeforsythie

Die sommergrüne Schneeforsythie ist ein Endemit aus Korea und kommt nur an sieben Standorten im mittleren Süd-Korea vor. Dort tritt sie in kleinen Populationen von 40 bis 200 Individuen in offenen Eichen- und Kiefernwälder auf.

Sie stammt wie die echten Forsythien aus der Familie der Ölbaumgewächse. Doch blüht sie nicht gelb, sondern zartrosa bis schneeweiß und das bereits ab Ende Februar.

Oft wächst sie in felsigen Gebieten mit trockener Oberfläche und feuchtem Untergrund. Sie gilt als gefährdet, weil sie als Heilpflanze mit antioxidativer Eigenschaft illegal abgeerntet wird. Der Zierstrauch ist frostempfindlich und benötigt einen geschützten, sonnigen Platz.

Zierstrauch mit sanftem Mandelduft
Die Schneeforsythie wächst nur sehr langsam zu einem 1,5 bis 2 m hohen, sparrig verzweigten Strauch heran. Die jungen Zweige und Stämme sind vierkantig, kahl und besitzen ein gefächertes Mark. Die ansehnlichen, vierzähligen Blüten erscheinen von März bis Anfang Mai vor der Belaubung.

Neben ihrer attraktiven Färbung bestechen sie durch einen sanften Mandelduft. Sie sind in achselständigen Trauben an den vorjährigen Zweigen arrangiert. Die lanzettlichen Blätter treiben nach der Blüte. Später entwickeln sich Flügelnüsse mit einem Durchmesser von 2 bis 3 cm und je einem Samen.

Schmuckgehölz ohne Schädlingsproblem
In Mitteleuropa wird der Strauch als Schmuckgehölz in Einzel- und Gruppenpflanzungen, aber auch in Kübeln gepflanzt, und es empfiehlt sich ein jährlicher Rückschnitt, bei dem bis zu ein Drittel des Strauchs entfernt werden kann.

Sofort nach der Blüte beschnitten, fördert das die Blütenbildung. Probleme mit Schädlingen sind nicht bekannt.

"Mit Blättern wie Abelia"
Die Schneeforsythie ist die einzige Art der Gattung Abeliophyllum. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „mit Blättern wie Abelia“ (phyllon, griechisch: Blatt). Er bezieht sich auf die äußere Ähnlichkeit mit der Gattung Abelia, die nach dem britischen Botaniker Clarke Abel (1789-1826) benannt ist. Das Artepithet „distichum“ ist abgeleitet vom griechischen ‚dis’ = ‚zwei’ und ‚stichos’ = ‚Zeile’ oder ‚Reihe’.

Der japanische Botaniker Nakai Takenoshin (1882 - 1952) beschrieb die Schneeforsythie erstmals in einer seiner zahlreichen Publikationen zur Flora Koreas und Japans.

R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 26.2.2016


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