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Was blüht uns im September?

Der Eingriffelige Weißdorn – Crataegus monogyna Jacq.

Der Weißdorn ist eine Pflanze mit und gut fürs Herz. Dieses Jahr steht er als Arzneipflanze des Jahres im Rampenlicht. Im neubeschilderten, neuzeitlichen Arzneipflanzengarten südlich vom Hohenheimer Schlossberg gedeiht er im Beet der Flavonoide und Gerbstoffe. Seine Inhaltsstoffe stärken das Alters-, Belastungs- und Hochdruckherz.

Weltweit gibt es rund 200 Arten Weißdorne in Eurasien und Nordamerika. Heimisch sind der Eingriffelige (= lat. monogynus) und der Zweigriffelige, gelegentlich bilden sich Hybridformen. Der Eingriffelige Weißdorn ist bis nach Kleinasien und Nord-Afrika beheimatet. Klimatisch ist der Strauch anspruchslos, der Boden sollte kalkhaltig sein.
Extrakte der Blüten, Blätter und Früchte in zahlreichen Fertigpräparaten
Der kleine Baum oder Strauch wird bis zu 6 m, selten 12 m hoch. Er ist ein Tiefwurzler. Nach Rückschnitt treibt er wieder aus. Die Äste sind kräftig bedornt, die Blätter gezähnt und gelappt.

Die fünfzähligen, weißen Blüten sind in Gruppen zu 5-25 angeordnet. Ihr Duft wird unangenehm nach Fisch oder Maikäfer riechend empfunden. Im September reifen die beerenartigen, fleischigen Apfelfrüchte. Sie enthalten einen Kern.

Extrakte der Blüten, Blätter und Früchte sind in zahlreichen Fertigpräparaten erhältlich. Sie stärken und helfen bei Infektionskrankheiten, Rhythmusstörungen und Durchblutungsstörungen des Gehirns und Herzens. Hauptwirkstoffe sind Flavonoide und Procyanidine.
Wichtige Bienenweide und Rückzugsort für Vögel und Insekten
Der Weißdorn ist im Sommer zur Blüte eine wichtige Bienenweide und als Hecke ein wichtiger Rückzugsort für Vögel und Insekten. Er dient als Veredlungs-Grundlage für Birnen, Quitten und Mispeln.

In keltischen Volkssagen wird er mit guten Feen oder Elfen in Verbindung gebracht. Kinderbetten wurden daher aus dem harten Holz der Weißdorne (gr. crataegus = hart, fest) gebaut, um böse Feen fernzuhalten. Außerdem opferte man an Weißdornen und heftete Wunschzettel für Glück und Liebe an.

Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817), ein österreichischer Botaniker und Chemiker beschrieb das Rosengewächs erstmals.

R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 24.9.2019


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