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Was blüht uns Anfang November?

Die Schönfrucht (Callicarpa L.)

Wie bunte, leuchtende Perlen erscheinen die Früchte des Liebesperlenstrauchs oder der Schönfrucht mit ihrer in der Pflanzenwelt einmalig violetten Färbung. Die Zweige dieses schönen Strauches mit den dekorativen Früchten werden gerne in der Floristik verwendet. Gerade auch, weil sich die kleinen Perlen bis Weihnachten am Zweig halten.



Schön, aber giftig
Die Schönfrucht wird 2 Meter hoch und bildet an den oftmals weich behaarten Trieben dunkelgrüne Blätter, die eine schöne orange-gelbe Herbstfärbung erhalten. Die unscheinbaren, lilafarbenen, radiärsymmetrischen Blüten erscheinen von Juli bis August in Trugdolden und sind bei Hummeln und Bienen sehr beliebt.

Ab September reifen dann die einzigartigen, kugeligen Steinfrüchte in kräftigem Violett aus dem Laubwerk. Diese sind büschelartig zu 30-40 Kugeln angeordnet und hängen bis in den Dezember am Strauch. Vom Essen dieser Früchte ist jedoch abzuraten: so schön sie für den Menschen auch sein mögen, sind die Früchte dieses beliebten Zierstrauchs giftig.

Harte Winter bekommen ihr nicht
Am besten vermehrt man die Schönfrucht durch Steckhölzer langer, kräftiger Triebe und pflanzt sie in milder Lage mit durchlässigem, humosem Boden. Im Garten empfiehlt es sich, mehrere Sträucher nebeneinander zu setzen, damit die Blüten fremdbestäubt werden und viele Früchte bilden. In besonders harten Wintern können Frostschäden auftreten. Daher sollte man junge Pflanzen in der kalten Jahreszeit mit einer Mulchschicht aus Laub und lockerem Kompost schützen.

In den Hohenheimer Gärten stehen vier der weltweit etwa 140 Arten der Gattung Callicarpa, die der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) zugeordnet wird. Diese Arten sind zumeist in den tropischen oder subtropischen Gefilden Asiens, Australiens, Nord- und Mittelamerikas beheimatet.

Neben den Wildarten gibt es etliche prächtige Zuchtformen wie Callicarpa bodnieri ‚Profusion’ mit besonders starkem Fruchtansatz oder die Sorten Callicarpa dichotoma ‚Albifructus’ bzw. Callicarpa japonica ‚Leucocarpa’ mit weißen Früchten.

R. Gliniars, R. Bäßler & A. M. Steiner, veröffentlicht am: 11.11.2014


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