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Was blüht uns Ende Oktober?

Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch – Heptacodium miconioides Rehder

Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch ist als Schmuckgehölz ein wahres Gartenjuwel. Denn seine angenehm duftenden Blüten öffnen sich erst ab dem Frühherbst, wenn fast alles andere bereits verblüht ist.

Der exotische Strauch ist sehr selten und wird in seiner Heimat China auf der roten Liste geführt. In den Hohenheimer Gärten wird diese Rarität im Landschaftsgarten erhalten.

Der sommergrüne, buschige Strauch wird 4 bis 6 m hoch und besitzt glänzend rotbraune Zweige und Knospen. Aus letzteren entstehen die dekorativen, ledrigen Blätter mit herzförmiger Basis, die oberseits matt dunkelgrün, hingegen auf der Blattunterseite hellgrün gefärbt sind.

Ein auffälliges Erkennungsmerkmal besonders nach dem Laubfall ist die abblätternde, gelbbraune Rinde des Strauches. Zur Blütezeit wird das Ziergehölz häufig von Bienen besucht, die den letzten Nektar des Jahres sammeln. Die Beerenfrüchte sind äußerst attraktiv, geschmückt mit den rosa bis tief purpur gefärbten Kelchblättern.

Schönheit aus der chinesischen Steppe
Der seltsame Name „Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch“ geht auf die einen Zentimeter großen, rahmweißen Blüten zurück, die zu sechst oder siebt beieinander stehen. Auf Griechisch bedeutet hepta = sieben und codia = Mohnkopf.

Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch stammt aus den Steppen und trockenen Wäldern Chinas in 600 bis 1000 m Höhe. Dementsprechend liebt er warme Standorte an sonnigen und halbschattigen Lagen mit einem nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Zudem besitzt er eine gute Winterhärte bis -18°C.

Die monotypische Art der Geißblattgewächse - Caprifoliaceae wurde von Alfred Rehder (1863-1949) einem deutsch-US-amerikanischen Gärtner und späteren Professor beschrieben.

Heute gilt Rehder als der wichtigste Baumforscher des 20.Jahrhunderts und ist Autor von über 1400 Pflanzen. In seinen 66 Jahren als Forscher veröffentlichte er 1026 Publikationen, was einer Rate von mehr als einer Publikation pro Monat entspricht. Zu seinen Ehren sind mehr als 100 Pflanzenarten und sogar 3 Gattungen Rehdera, Rehderodendron sowie Rehderophoenix benannt.

R. Gliniars, R. Bäßler & A. M. Steiner, veröffentlicht am: 24.10.2014


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