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Was blüht uns Anfang August?

Der Nordamerikanische Knopfbusch (Cephalanthus occidentalis L.)

Der Nordamerikanische Knopfbusch zählt zu den Rötegewächsen oder Rubiaceae, einer Familie, die durch die Kaffeepflanze bestens bekannt ist. Die Gattung der Knopfbüsche besteht aus 2 bis 15 Meter hohen Sträuchern oder kleinen Bäumen. Neben der nordamerikanischen Art treten 6 bis 12 weitere Artgenossen in den amerikanischen, afrikanischen und südostasiatischen Tropen auf.

Der Nordamerikanische Knopfbusch ist im nordöstlichen Nordamerika verbreitet, die Varietät californicus wächst im Südwesten der USA. Die Sträucher bevorzugen sonnige Standorte auf feuchten, vergleichsweise mageren Böden. Da sie Sauerstoffarmut bei einer Überflutung tolerieren, sind sie in den sumpfigen Everglades zu finden, und sie können Temperaturen bis zu -30°C ertragen.

Wahrzeichen an der Interstate 5
Der wissenschaftliche Name Cephalanthus leitet sich aus den altgriechischen Worten ‚kephalos’ (Kopf) und ‚anthos’ (Blume) ab. Als Ziergehölz wird gemeinhin der Nordamerikanische Knopfbusch kultiviert. Im Englischen werden die Bienenweidepflanzen ‚Honeybells’ oder ‚Buttonwillow’ genannt.

Das Städtchen Buttonwillow in Kalifornien ist nach dem Strauch benannt, weil die Yokut-Indianer dort unter einem solchen, einzelnd stehenden Exemplar ihre Stammestreffen abhielten. Heute gilt der kleine Baum als ‚Historical Landmark of Califonia’ und als Grund, um an der Interstate 5 eine Rast einzulegen.

Giftig, aber attraktiv für Menschen und Bestäuber
Der Nordamerikanische Knopfbusch ist ein 1 bis 2 Meter hoher, rundlich wachsender Strauch. Wie alle Mitglieder seiner Familie besitzt er gegenständig angeordnete Blätter mit einem in der Mitte befindlichen Nebenblatt. Die dunkelgrünen Blätter sind sommergrün, lanzettlich und ganzrandig.

Während der Blütezeit von Juli bis September ist der Zierstrauch besonders attraktiv für Mensch und Bestäuber. Die Pflanze trägt in dieser Zeit weiße, röhrenförmige Blüten, die in kugligen Köpfchen angeordnet sind.

Im Naturstandort wird der Nektar von Bienen, Schmetterlingen und Kolibris gesammelt. Im Herbst reifen weiße Spaltfrüchte heran, deren Samen durch Vögel verbreitet werden. Auch die Vermehrung durch Stecklinge verläuft problemlos.

Alle Teile des Strauches sind wegen des Inhaltsstoffes Cepahlantin leicht giftig, jedoch gibt es einige historische Nutzungsformen. Die Rinde hat man erfolgreich als Mittel bei Wechselfiebern eingesetzt, Extrakte der Wurzeln nutzt man gegen Hustenanfälle und als Diuretikum.

R. Gliniars, R. Bäßler & A. M. Steiner, veröffentlicht am: 14.8.2014


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