Ein Winter-Schneeball ist für die meisten ein – wie es der Name schon sagt – Ball aus Schnee, der mit den Händen in seine runde Form gebracht wird. Für den botanisch Interessierten jedoch verbirgt sich hinter dem Winter-Schneeball ein 2 bis 3 Meter hoher Zierstrauch, der sich auch an kälteren Temperaturen nicht stört.
Wetterfester Strauch mit betörendem Vanille-Duft
Der ostasiatische Winter-Schneeball fasziniert mit seiner robusten Art Pflanzeninteressierte auf der ganzen Welt. Während die meisten Pflanzen im Winter in ihrer Ruhephase anzutreffen sind, erblüht der Strauch in milden Wintern von November bis Dezember in seiner vollen Pracht. Die charakteristischen weißen bis rosa Blüten sitzen in Rispen zusammen und entwickeln einen betörenden, vanilleähnlichen Duft, der die wenigen noch aktiven Insekten zur Bestäubung anlockt. Die Kelch- und Kronblätter der Blüten sind jeweils zu einer Röhre verwachsen.
Brotaufstrich und Teezusatz
Die einsamigen Steinfrüchte sind bei ihrer Reife wunderschön dunkelrot gefärbt. Sie sind leicht giftig, gesundheitliche Störungen treten aber nur dann auf, wenn die Früchte unreif oder in größeren Mengen gegessen werden. In einigen Regionen verkocht man sie nach dem ersten Frost zu einem Gelee als Brotaufstrich oder nutzt sie als Teezugabe. Die Blätter verströmen nach Zerreiben einen angenehmen Wohlgeruch und besitzen eine schöne Herbstfärbung.
Schneeball-Blüten und biegsame Zweige
Die Pflanzengattung Schneeball enthält insgesamt 200 Arten und viele Sorten. Die sterile Sorte V. opulus ‚Roseum’ bildet weiße, schneeballförmige Blütenstände. Seit ihrer Verbreitung im 17. Jahrhundert ist daher der Begriff Schneeball für die Gattung Viburnum gebräuchlich. Das lateinische Wort Viburnum hat seinen Stamm im indogermanischen Wortzeichen *ueib- (winden, drehen) und bezieht sich auf die oft biegsamen Zweige dieser Gattung. Der Artenname für den Winter-Schneeball „farreri“ wurde zu Ehren von Reginald John Farrer, einem englischen Pflanzensammler und Gartenbauschriftsteller, vergeben.
Beliebtes Schmuckgehölz
Schneeball-Arten lassen sich durch zuvor stratifizierte Aussaat, Stecklinge und einfach durch Absenken vermehren. Viele Arten bilden zudem in ihrem näheren Umkreis Ausläufer. Wird der Winter-Schneeball mit dem Großblütigen Schneeball gekreuzt, entsteht der Bodnant-Schneeball (V. x bodnantense), der erstmals 1935 im nordwalisischen Bodnant gezüchtet worden war. Dieser erscheint mit größeren und kräftig rosafarbenen Blüten 2 bis 3 Wochen später und ist ein weit verbreitetes Schmuckgehölz.
R. Gliniars, R. Bäßler & A. M. Steiner, veröffentlicht am: 4.12.2013
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