Essays about plants in the Hohenheim Gardens
Natur im Netz
Natur im Netz
Wer auf der Suche nach dem Japanischen Sternjasmin oder dem Honigbaum in den Hohenheimer Gärten ist, kann sich ab sofort auch online informieren. Auf der Homepage der Hohenheimer Gärten gibt es jetzt nicht nur den Lageplan der bisher erfassten knapp 5.000 Pflanzen, sondern auch detaillierte Beschreibungen, Synonyme, Literatur und Bilder.
Die gelbe Gurken-Magnolie in den Hohenheimer Gärten gibt es nur an einer Stelle: Mitten im Hohenheimer Schlosspark steht einer der größten Bäume dieser Art in Deutschland. Der große Baum mit den gelben Blüten hat seit seiner Entdeckung mehrere Bezeichnungen erhalten. Aber welche ist die richtige – und die aktuellste? Und was gibt es noch über diesen Baum zu wissen?
Das neue digitale Informationssystem für den botanischen Garten der Uni Hohenheim verknüpft diese Informationen mit dem Lageplan der Pflanze auf dem Campus und den passenden Bildern.
Das Ziel: Ein virtueller Garten
Fast vier Jahre dauerten die Recherche- und Programmierarbeiten. Ab sofort können die Besucher nun online nach bestimmten Pflanzen und ihren Standorten suchen. Bisher sind 3.500 der insgesamt 6.000 Pflanzenarten in den Hohenheimer Gärten eingepflegt, ca. 1.000 davon mit einer detaillierten Beschreibung, z.B. Verbreitung, Ökologie, Blütenfarbe und Blütezeit oder Habitus.
„Ebenfalls eine Neuheit ist, dass die Internetseite mit dem Smartphone oder Tablet abgerufen und die Informationen vor Ort aufgerufen werden können“, so Dr. Helmut Dalitz, Initiator und Schöpfer des Informationssystems Hohenheimer Gärten
Wenn alle Pflanzen und ihre Beschreibungen, Synonyme und ihr Standort eingetragen sind, ist das erste große Ziel erreicht – der virtuelle Garten. „Der Besucher kann schon von zuhause aus durch die Gärten wandern und nach Belieben Informationen abrufen. Vielleicht bietet die neue Informationsseite auch die Möglichkeit, diese in der Zukunft in die mobile Lehre einzubinden.“
Hintergrund: Schwachstellen bestehender Kataloge
„Zwar gibt es schon andere digitale Kataloge wie beispielsweise den International Plant Name Index, kurz IPNI“, so Dalitz. „Allerdings werden die Pflanzen dort häufig unter mehreren unterschiedlichen Namen aufgeführt, die teilweise in der Fach-Community gar nicht akzeptiert sind. So sind für die weltweit ca. 380.000 Pflanzenarten insgesamt über 1,3 Mio. Synonyme bekannt.“
Um dieser Unzufriedenheit mit den botanischen Online-Datenbanken entgegenzuwirken und ein spezifisch für Botanische Gärten nutzbares System aufzubauen, beschlossen die Mitarbeiter der Hohenheimer Gärten selbst ein Informationssystem zu erstellen. Dabei stützten sich unter anderem auf die 2010 veröffentlichte Quelle „The Plant List“, welche die Akzeptanz eines Namens und die Synonyme auflistet.
„Wir wollten den aktuell akzeptierten Namen der Pflanze mit dem Publikationsjahr und den Autoren, aber auch eventuell eine vorher gebräuchliche Bezeichnung, ein Synonym, für diese Pflanze zeigen. Zusätzlich beinhaltet das Informationssystem, wo die Pflanzen in den Gärten der Universität Hohenheim zu finden ist – und eine Beschreibung. Alle Informationen, die wir in die Datenbank aufnehmen, werden anhand verschiedener Quellen überprüft und erst dann freigeschaltet. “C. Schmid, veröffentlicht am: 8.7.2015
Einige Bildimpressionen