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Was blüht uns Ende April?

Die Perlschweife (Stachyurus Siebold & Zucc.)

Die Perlschweife sind bislang nur wenigen Kennern als Schmuckgehölze geläufig. Die ostasiatischen Exoten bestechen den Beobachter im Frühling mit ihren Blütentrauben, die wie leuchtende Perlenketten erscheinen. Weitere Nutzungsformen sind nur wenig bekannt, da der Strauch wirtschaftlich bedeutungslos, aber einfach schön ist.

Die Gattung der Perlschweife ist monogenerisch und zählt zu den Perlschweifgewächsen (Stachyuraceae). Stachyurus wurde vom deutschen Arzt und Japanforscher Philipp Franz Balthasar von Siebold (1796-1866) und dem deutschen Botaniker Joseph Gerhard Zuccarini (1797-1848) in der „Flora Japonica“ beschrieben. Der Name Stachyurus leitet sich aus dem Griechischen von den Worten ‚stachys’ = Ähre und ‚oura’ = Schwanz oder Schweif her.

In Japan ein schwarzer Farbstoff
Vor dem Laubaustrieb erscheinen die typischen Blütenstände mit vierzähligen Einzelblüten. Die acht Staubblätter stehen in zwei Kreisen, der vierfächrige Fruchtknoten ist oberständig und reift zu einer Beere mit ledrigem Perikarp.

Das Saatgut wird in Japan als schwarzer Farbstoff verwendet. Die Blätter sind wechselständig angeordnet, hautartig dünn und einfach gesägt. Im Herbst zeigen sie eine langanhaltende, leuchtend rote Färbung.

Die bis zu 4 Meter hohen Ziersträucher benötigen einen hellen, windgeschützten Standort auf feuchtem, lockerem, humusreichem Boden. Bis -15°C sind sie winterhart, Trockenheit gilt es zu vermeiden. In der Regel sind sie schädlingsfrei.

Direkt nach der Blüte kann man die Äste etwas auslichten. Vermehren lassen sie sich über Stecklinge und Samen, die allerdings nur mäßig gut keimen. Am schönsten kommen Perlschweife als Solitär zur Geltung.

Noch Paten gesucht!
Die wohl noch bekanntesten Arten dieser Ziergewächse sind der Chinesische (S. sinensis) und der Japanische Perlschweif (S. praecox), die sich im Blühzeitpunkt, in der Länge der Blütentraube und der Länge des Griffels unterscheiden. S. sinensis kommt in China und Taiwan vor und wächst in Wäldern, Dickichten und Waldrändern.

Von der chinesischen Art gibt es einige attraktive Zuchtformen, dennoch ist der Perlschweif bei uns noch recht unbekannt. In Hohenheim stehen beide Arten im Exotischen Garten linker Hand am Weg von der Garbe Richtung Spielhaus.

Und übrigens: Sie suchen beide noch einen Paten!

R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 28.4.2015


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