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Was blüht uns Ende Juni?

Der Trompetenbaum (Catalpa Scop.).

Wissenswertes über den Trompetenbaum („Catalpa“)
Die Pflanzengattung Catalpa ist benannt nach dem Indianerstamm Catawba. Sie gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse, den Bignoniaceae.

Alle Pflanzenteile außer den Samen enthalten den Inhaltsstoff Catalpin und sind daher leicht giftig. In den Blättern von C. bignonioides ist dieser Stoff besonders angereichert und die Blätter riechen nach Zerreiben streng. Jedoch erweist sich dieser Wirkstoff als wahrer Segen. Als natürliches Abwehrmittel hält der Trompetenbaum so blutsaugende Mücken in seiner Umgebung fern.

Die meisten der Arten der breitkronigen, kurzstämmigen Bäume treiben erst spät im Frühling im Mai/Juni aus und werfen ihr breitblättriges Laub auch schon früh im September/Oktober wieder ab.

In diesem Zusammenhang steht vermutlich auch der Begriff „Beamtenbaum“: er kommt spät, geht früh. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem vorzüglichen Baum zum Pflanzen in der Nähe von Gebäuden, da er ein lichtes Erscheinungsbild im Frühjahr und dichtbelaubten Schatten im Sommer zeigt.

Wann blüht der Trompetenbaum?
Die Blüten erscheinen erst im Hochsommer, jedoch in einer einzigartigen Fülle an bis zu 30 cm langen Rispen. Die zygomorphen, trompetenförmigen Einzelblüten öffnen sich oft wie ein Wasserfall von oben nach unten, besonders gut dieser Tage sichtbar an dem C. bignonioides am römischen Wirtshaus im Exotischen Garten. Oft sind die Blüten mit bunten Flecken, sogenannten Saftmalen versehen. Sie dienen den Bienen und Hummeln als Anhaltspunkte bei ihrer Suche nach Nektar.

Arten in Hohenheim
  • C. bignonioides WALTER: der Bignonia-Ähnliche oder Gewöhnliche Trompetenbaum aus Nordamerika
  • C. speciosa (WARDER) ENGELM.: der Prächtige Trompetenbaum aus den USA
  • C. x erubescens CARRIÈRE: der Rotwerdende Trompetenbaum – benannt nach dem dunkelrötlichen Laubaustrieb, eine Kreuzung aus C. ovata und C. bignonioides
  • C. ovata G. DON: der Eiförmige Trompetenbaum aus China, bezogen auf den Umriß des Laubblattes
  • C. fargesii BUREAU: Farges Trompetenbaum aus China, benannt zu Ehren vom Naturforscher und Missionar Pater Farges
  • C. bungei C. A. MEY: Bunges Trompetenbaum aus China, benannt zu Ehren des russischen Arzt und Botanikers A. A. von Bunge.


Anschließend reifen ebenso auffällige Früchten heran, die aussehen wie Zigarren oder Bohnen (daher auch die Namen Zigarren- und Bohnenbaum) und bis weit ins nächste Jahr hängen bleiben. Die Fruchtform ist keine Hülse oder Schote, sondern eine Fruchtkapsel, die die mit Haarbüscheln versehenen Samen enthält.

Wo wachsen Trompetenbäume in der Natur?
Weltweit gibt es rund zehn verwandte Arten, von denen zwei in Nordamerika, vier in den Karibischen Inseln und vier in gemäßigten Klimazonen in Ostasien überlebt haben.

Trompetenbäume benötigen nährstoffreiche, feuchte Böden und Windschutz. Sie wachsen oft entlang von Flussläufen. Zudem sind sie im jungen Alter noch recht frostempfindlich. Sind die Bedingungen jedoch geeignet, so kann man bereits nach wenigen Jahren mit der vollen Blüte rechnen.

R. Gliniars, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 25.6.2013


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