Essays about plants in the Hohenheim Gardens
Was blüht uns Anfang März?
Die Japanische Sicheltanne
Die Japanische Sicheltanne besitzt auffallend geschwungene Äste und eine prächtige orange-rotbraune Streifenborke. Das Holz des schnellwachsenden Baumes spielt eine wichtige wirtschaftliche Rolle in Ost-Asien.
Der Baum stammt aus China und Japan. Hier wächst er im gemäßigten, humiden Klima mit etwa 1000 mm Niederschlag. In Japan steht er als wichtigster Forstbaum auf 12 % der Landesfläche.
Im Sommer benötigt er eine hohe Luftfeuchte, weshalb er nicht überall angebaut werden kann. Optimal gedeiht er auf tiefgründigen, gut durchlässigen Böden in voller Sonne. Nach Europa wurde er 1842 eingeführt, wird hier aber nur selten gepflanzt. Bis -20°C ist er frosthart.
Orange-rotbraune Borke und dunkelgrüne Nadeln
Die immergrüne Chinesische Sicheltanne kann bis zu 60 m hoch, 2 m im Durchmesser und 500 Jahre alt werden. Charakteristisch ist die sich in schmalen Längsstreifen ablösende, orange-rotbraune Borke.
Die sichelförmige, dunkelgrüne Benadlung ist spiralig angeordnet. Die winterlichen Knospen sind von rotbrauner Farbe. Das Wurzelsystem ist flach bis 1,5 m tief, auf einer doppelt so großen Fläche wie die Krone.
Von März bis April zeigen sich die männlichen, pollentragenden Blüten in Blattachseln, die weiblichen Blütenstände an der Spitze von Kurztrieben. Ab Oktober reifen die rundlichen Zapfen mit je 20 Schuppen, die im oberen Teil je 4 bis 5 dreieckige Dornen aufweisen. Jede Samenschuppe enthält 2 gelblich-braune Samen.
Wohlriechend, farbenfroh und vielseitig nutzbar
Als Forstbaum ist sie bestens geeignet. Sie wächst gerade und besitzt eine Umtriebszeit von 40 bis 80 Jahren. Ihre maximale Höhe erreicht sie bereits früh, das Dickenwachstum hält bis zum Alter von 150 Jahren.
Das Holz ist sehr leicht, wohlriechend und farbenfroh, dazu ist es gut bearbeitbar und dauerhaft. Es spielt eine wichtige Rolle als Konstruktionsholz und beim Brückenbau, außerdem nutzt man es zur Herstellung von Möbeln und landwirtschaftlicher Geräte. Die ablösende Borke wurde traditionellerweise als Dachbedeckung oder als Faser genutzt.
Ein einzigartiges Zypressengewächs
Es existieren über 100 Gartenkultivare der Sicheltanne, wie die in Hohenheim gepflanzte säulenförmige ‚Pyramidata’, die Zwergform ‚Vilmoriana’ oder die kuglige ‚Bandai-sugi’.
Sie ist die einzige Art der Gattung und ein Zypressengewächs (Cupressaceae). Das Wort Cryptomeria enthält die griechischen Wortstämme ‚kryptós’ = verborgen und ‚mereia’ = Teil, was sich auf die Samenschuppen bezieht, die weitestgehend mit den kleineren Deckschuppen verwachsen sind.
Entdeckt hat sie der britische Pflanzensammler James Cunningham um 1700. Kritisch überarbeitet wurde die Erstbeschreibung von David Don (1799-1841) einem britischen Koniferenspezialisten.
R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 11.3.2016
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