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Was blüht uns Ende Oktober?

Die Schindelborkige Hickorynuss - Carya ovata (Mill.) K. Koch

Die Schindelborkige Hickorynuss lässt sich aufgrund ihrer abblätternden Rinde leicht erkennen. Im Osten der USA ist sie für ihr dauerhaftes Holz und die Nüsse bekannt. Dort wächst sie in Eichen-Hickory-Wäldern, oft im humiden Klima und ist frosthart bis -40°C.

Die Art wächst von Quebec bis Ontario bis in den Süden nach Florida. Oft steht sie auf feuchten, humosen Böden im Flachland und Tälern. Sie kann bis zu 350 Jahre alt werden, Höhen von bis zu 40 Metern erreichen und bildet ein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem aus.

Damals: Grundnahrungsmittel für amerikanische Ureinwohner
Ihre Blätter sind meist aus fünf Blättchen unpaarig gefiedert zusammengesetzt. Ihre Herbstfärbung ist leuchtend gold-gelb. Sie blüht bei uns im Juni und besitzt getrennt männliche Kätzchen und weibliche Blüten.

Ähnlich den Walnüssen ist der weißliche Kern der Steinfrucht von einer grünen, fleischigen Außenhülle umgeben. Der Kern ist länger als breit, vierkantig, und in seinem Inneren befindet sich der aromatisch-süßliche, hellbraune Same. Dieser reift Ende August und wird von vielen Tieren gefressen.

Für die Indianer waren die Samen zeitweise Grundnahrungsmittel. Aus der Sprache der Algonkin stammt das Wort ‚pawcohiccora‘, was ein milchiges Getränk mit gemahlenen Hickorynüssen meint. Aus diesem leitet sich das Wort ‚hickory‘ her.

Heute: Beliebt für Kuchen, Brot, aromatisierten Ahorn-Sirup und gelbe Farbe
Die schmackhaften Samen nutzt man heute bei der Zubereitung von Kuchen und Brot. Mit der Rinde wird Ahorn-Sirup aromatisiert, und aus der inneren Rinde wird ein gelber Farbstoff gewonnen.

Hickory-Holz gilt als äußerst hart, bieg- und zugfest. Es wird für Möbel und Böden sowie Sport- und Arbeitsgeräte genutzt. Außerdem besitzt es einen hohen Brennwert. Es gilt als gutes Grillholz, da es eine besondere Geschmacksnote liefert.

Die Hickories stammen aus der Familie der Walnussgewächse. Im Gattungsnamen steckt die Wortwurzel ‚kar‘ = hart für das Holz, und der Artname ‚ovata‘ bedeutet ovalblättrig.

R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner, veröffentlicht am: 27.10.2016


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