Landwirte können Trachtpflanzen gezielt in ihre Fruchtfolgen einbauen. Während der Futterbau in seiner früher betriebenen Form mit Klee, Esparsette, Wicken, Luzerne u.a. noch ein reichhaltiges Blühangebot zur Verfügung stellte, fallen die derzeit in der Fläche bedeutendsten Ackerbaukulturen, wie z.B. Weizen oder Mais, entweder ganz als Trachtpflanzen aus bzw. sie besitzen nur einen geringen Wert als Nahrungsquelle für die Bienen. Eine Ausnahme bildet der Raps; er bietet ein sehr gutes Nektar- und ein hochqualitatives Pollenangebot. Nach seinem Abblühen entsteht in vielen Landschaften jedoch eine Lücke. Der Anbau von Hülsenfrüchten wie Ackerbohnen, Lupinen und Erbsen kann hier eine gewisse Verbesserung bringen. Bei hohen Preisen für Dünge- und Futtermittel werden Leguminosen betriebswirtschaftlich auch für konventionelle Betriebe wieder interessanter.
Raps (Foto: Büro Maichle-Schmitt)
Sonnenblumen (Foto: Büro Maichle-Schmitt)
Im Zusammenhang mit der wachsenden Nachfrage nach Biogas stellt sich die Frage, wie man die entsprechenden Anbausysteme hinsichtlich des Blühaspektes verbessern kann. Da reine Blühmischungen gegenüber dem derzeit favorisierten Silomais in der energetischen Verwertung nicht konkurrenzfähig sind, sind auch Mischnutzungen denkbar - etwa in Form eines Streifenanbaus am Rande des Ackers. Dieser Streifen kann dann zusammen mit der Hauptfrucht verwertet werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Anbau neuer Kulturen mit einem besseren Blütenangebot. Hier haben erste Versuche mit der „Durchwachsenen Silphie“ (Silphium perfoliatum L.) sehr ermutigende Ergebnisse erbracht. Sie wird sehr intensiv von Blütenbestäubern beflogen und die Ausbeute an Methangas liegt zwischen der von Gras- und Maissilage.
Streifenanbau am Rande des Ackers (Foto: Büro Maichle-Schmitt)